Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

Methoden für feste Körper. 
A stattet aus den beiden Läuferstellungen das specifische Gewicht 
3 des Kórpers zu finden. 
5. Mit der NicHoLsoN'schen Senkwaage (Fig. 42). Die- 
selbe besteht aus einem hohlen, beiderseits konisch zugespitzten 
Messingcylinder, welcher oben an einem Stibchen einen Teller, 
unten ein konisches Gewicht mit ebenfalls ebener Platte trägt. 
Das Gewicht des Apparates ist so gewählt, dass eine an dem 
Stäbchen angebrachte Marke beim Eintauchen des Apparates in 
Wasser aus diesem hervorragt. Man kann es nun einerseits 
durch Auflegen von Gewichten G, andererseits durch Auflegen 
des zu untersuchenden Körpers X nebst geeigneten Zusatzge- 
wichten g auf die obere Platte erreichen, dass beide Mal die 
Senkwaage bis zur Marke eintaucht (vorausgesetzt, dass nicht schon 
der Körper allein zu schwer ist). Dann ist offenbar K -4- g — G, 
also G — e das absolute Gewicht des Kórpers. Legt man nun 
drittens den Körper auf die untere Platte, so verliert er an Ge- 
wicht, und man wird, um wieder auf die Marke einzustellen, zu 
g noch ein weiteres, dem Gewichtsverluste des Kórpers in Wasser 
gleiches Gewicht g' auf die obere Platte hinzufügen, so dass auf 
derselben jetzt das Gesammtgewicht G' sich befindet. Es ist dann 
  
(Ph. 42.) 
G — G — 
je oder auch se m. 
£ Gg 
In neuerer Zeit sind mehrfach Modifikationen dieses Apparates construirt 
worden. 
6. Nach dem umgekehrten archimedischen Princip. Wenn man 
einen Körper in Wasser taucht, so nimmt nicht nur das Gewicht des Körpers 
um das Gewicht der verdrängten Wassermenge ab, sondern auch das Gewicht 
des Wassers um ebensoviel zu. Man wägt hiernach ein Gefäss mit Wasser und 
bestimmt dann die Gewichtszunahme, welche eintritt, wenn man den betreffenden 
Körper, den man an einem Faden mit der Hand hält oder an einem festen 
Stativ aufhängt, in das Wasser taucht; der Quotient aus dem absoluten Gewichte 
des Körpers und jener Gewichtszunahme ist alsdann wiederum sein specifisches 
Gewicht. 
7. Mit JorLv's hydrostatischer Federwaage.!) An einem spiralförmigen 
Drahte hängen übereinander zwei Waagschalen, von denen die untere ständig in 
Wasser taucht. Je nachdem man den zu untersuchenden Körper auf die obere 
oder untere Schale legt, erfährt die Spirale die Verschiebungen d und d'; es ist 
dann s= Z/(d — d"). Die Verschiebungen misst man an einer Skale oder, wenn 
es sich um gróssere Genauigkeit handelt, mit dem Kathetometer. Man kann 
diese Messungen auch vermeiden, wenn man am unteren Ende der Spirale eine 
Marke anbringt und nun (ganz áhnlich wie bei der Senkwaage) die Gewichte 
bestimmt, welche, auf die obere Schale gelegt, die Marke in eine bestimmte 
Stellung bringen, je nachdem die Schalen leer sind oder der Körper auf der 
oberen oder drittens der Kórper auf der unteren Schale liegt. 
8. Auflósungsmethode. Für sehr leicht lósliche Substanzen hat ZEHNDER?) 
eine Methode angegeben, welche im wesentlichen darauf beruht, dass ein mit 
Luft und dem Korper gefiilltes Pyknometer umgekehrt unter Wasser gestülpt wird, 
D v. JorLy, Münch. Ber. 1864, pag. 162. 
?) ZEHNDER, WIED. Ann. 29, pag. 249. 1886. 
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
  
     
   
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
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