Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

    
   
  
  
    
  
   
   
   
    
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
   
  
  
   
   
  
     
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ihre Rollen miteinander vertauscht, und es wird daher die Wirkung jetzt die um- 
gekehrte sein: die gehobene Hálfte wird sich senken, die gesunkene sich heben; 
durch einen fortwáhrenden Ausgleich wird also, wie man sieht, die ursprüngliche 
Lage erbalten!). Man kann dies ganz kurz auch so aussprechen: Der ruhende 
Kreisel fállt um, weil er durch Zufall einen Anstoss nach einer bestimmten Richtung 
erhült; der rotirende Kreisel bleibt aufrecht, weil 
der durch Zufall in einer bestimmten Richtung er- 
haltene Anstoss sich durch die Rotation auf alle 
Richtungen gleichmàssig vertheilt. 
Die Erhaltung der Rotationsebene offenbart 
sich, wie erwähnt, auch dadurch, dass man eine 
unverháltnismássige Gewalt anwenden muss, um 
diese Ebene zu verándern. Man kann dies z. B. 
an einem Apparat wahrnehmen, welcher aus einer 
in zwei Hälften zerlegbaren Hohlkugel besteht, in 
deren Inneres sich ein Kreisel einsetzen lässt; 
rotiert derselbe, so kann man die Kugel zwar um 
die Kreiselaxe mit Leichtigkeit, um alle übrigen 
Axen aber nur mit Anstrengung drehen. Man 
wird sich hiervon in ähnlicher Weise wie oben 
Rechenschaft geben kónnen. 
Besonders geeignet zur Demonstration der Er- 
haltung der Rotationsebene ist der BOHNENBER- 
GER'sche Apparat (Fig. 60)?. Derselbe besteht aus (Ph. v0.) 
drei mittelst Spitzen in einander liegenden Ringen; der äusserste A ist vertikal 
festgestellt, der zweite Z kann sich um eine vertikale, der dritte C um eine hori- 
zontale Axe drehen, endlich die in dem letzteren hängende Kugel D um eine 
auf der letztgenannten senkrechte Axe; um den Aequator der Kugel läuft eine 
Rolle, von welcher man eine Schnur abziehen und hierdurch die Kugel in rasche 
Rotation versetzen kann. Vermoge dieser Aufhängung kann sich die Kugel nach 
allen Richtungen frei drehen, und in der That genügt, so lange die Kugel ruht, 
der leisesteexcentrische Druck, um die Axe in der gewünschten Richtung zu 
drehen; kreiselt sie aber, so kann man den ganzen Apparat beliebig neigen und 
drehen, ohne dass dies auf die absolute Richtung der Axe einen Einfluss hätte. 
  
Die Erhaltung der Rotationsebene kommt indessen nur in zwei Fällen voll 
zum Ausdruck: entweder muss die Axe vertikal stehen, oder der feste Punkt muss 
mit dem gemeinsamen Schwerpunkt des Körpers im allgemeinen und der Axe 
im Besonderen zusammenfallen. Ist keines von beiden der Fall, so setzt sich die 
äussere Wirkung, also beim Kreisel die Schwere, mit dem Bestreben die Rotations- 
ebene zu erhalten, zu einer neuen Bewegung zusammen, welche neben der kreiseln- 
den Bewegung hergeht und darin besteht, dass die Axe um den festen Punkt 
eine Kegelfläche bestimmter Art beschreibt; an jedem schief aufgesetzten Kreisel 
kann man diese Bewegung wahrnehmen. Im grossen und ganzen kann man;) 
auch von dieser Erscheinung ohne Rechnung ein Verständnis gewinnen. Die 
1) Bei einem rollenden Rade kann man die periodischen Schwankungen ganz deutlich ver- 
folgen; sie werden desto stürker, je langsamer das Rad rollt, und schliesslich, wenn der Ausgleich 
zu spät erfolgt, fällt das Rad um. 
2) BOHNENBERGER, Beschreibung einer Maschine u.s. w. Tüb. 1817. 
8) POGGENDORFF, Pogg. Ann. 90, pag. 348 (1853). 
  
 
	        
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