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Theorieen der Gravitation.
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Theorieen der Gravitation. Wenn man sich auf den Standpunkt stellt,
dass die Naturforschung die Erscheinungen der Natur in einer Weise darzustellen
habe, welche Vollkommenheit mit móglichster Einfachheit verbindet, dass aber
die letzten Ursachen dieser Erscheinungen ausserhalb ihres Bereiches liegen, so
muss man sich durch das NEwTon'sche Gesetz für vôllig befriedigt erklären.
Denn es ist keine Thatsache bekannt, welche ihm widerspricht, und eine weitere
Vereinfachung desselben ist kaum denkbar. Naturforscher, welche nicht auf
diesem Standpunkte stehen, haben jedoch an dem in dem NEwrow'schen Gesetze
liegenden Fernwirkungscharakter der Gravitation Anstoss genommen und gemeint,
einen Fortschritt zu machen, wenn sie diese Fernwirkung durch eine unmittelbar
mechanische Wirkung dieser oder jener Art ersetzten. Dabei denken sich die
Einen die Materie stetig und legen dem die Welt durchdringenden imponderablen
Stoffe (Aether) eine ähnliche Eigenschaft bei. Die mechanische Wirkung, auf
welche die Gravitation zurückgeführt wird, ist in diesem Falle von der Natur des
hydrostatischen I"ruckes. Insbesondere kann man sich nach Sr W. THomson die
Materie in Gestalt von Wirbelatomen vorstellen. Andere sehen zwar die Materie
als relativ stetig an, geben aber ihren Theilchen eine mehr oder minder durch-
brechene fzestalt, wáhrend der Aether in diskrete Theilchen aufgelöst wird. An
die Stelle des Druckes des Aethers treten hier die Stôsse der Aethertheilchen.
Bei noci anderen besteht auch die Materie aus Molekeln. Die umgekehrte Pro-
portionalitàt mit dem Quadrat der Entfernung ergiebt sich bei allen diesen The-
orien suf ziemlich einfache Weise, was nicht zu verwundern ist, da diese Be-
z:ehung eine nahezu an sich einleuchtende und bei vielen anderen Naturerscheinungen
wiederkebrende ist. Die Proportionalitit mit der Masse macht schon mehr
Schwierigkeiten. Denkt man z. B. an Aetherstósse, so sieht man leicht ein, dass
zwei in einiger Entfernung von einander befindliche Kórper auf den einander
abgewandten Seiten mehr Stósse empfangen müssen, als an der Innenseite, wo
jeder der beiden Kórper dem andern gewissermassen als Schirm dient; aber
dieser Ueborschuss, also auch die scheinbare 'Anziehung der beiden Körper,
müsste, wenn die Aethertheilchen an den Körperoberflächen abprallen, zu diesen
Oberflächen, nicht zu den Massen, in Beziehung stehen; und man ist daher ge-
nöthigt, anzunehmen, dass die überwiegende Mehrzahl der Aethertheilchen mehr
oder minder tief in die Körper eindringt. Die Hauptsache aber ist, dass die
meisten Theorieen den driickenden oder stossenden Theilen Eigenschaften, z. B.
Elasticität beilegen; und es ist einleuchtend, dass damit complicirteres als die
Gravitation selbst ins Spiel gezogen wird. Bei einigen Theorieen wird dieser
Fehler vermieden, aber nur mit Hilfe verwickelter Vorstellungen oder schwer-
fälliger mathematischer Rechnungen. Man kann daher sagen, dass diese Unter-
suchungen vorläufig mehr der Naturphilosophie, als der Physik angehóren, und
dass sie für letztere nur insofern werthvoll sind, als sie die Perspektive auf eine
Anzahl môglicher Weise vorhandener, aber sämmtlich noch nicht beobachteter
Erscheinungen eröffnen. Dahin gehört z. B. die Einwirkung des Weltäthers auf
die Bewegungen der Himmelskörper (mehrfache Vermuthungen, z. B. hinsichtlich
') Ausführlicheres über die Gestalt der Erde, ihre mittlere Dichte, die Variationen der
Schwere u. s. w., sowie eine reiche Literatur über diese Gegenstände findet man bei GÜNTHER,
Lehrb. d. Geophysik, Stuttg. 1884, Bd 1, pag. 129—210.
WiNKELMANN, Physik, I. 14.