Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
wie 
tzen 
ssen 
nur 
dar- 
ucht 
iffen 
rmit 
ückt 
den 
asen 
den 
aber 
ider- 
die 
Gase 
rper 
vor, 
ssig- 
ngen 
itere 
heils 
den, 
]ben 
fest 
ssig- 
z. B. 
ber- 
ge- 
ndes 
olle, 
auf 
fung 
and, 
das 
von 
der 
atzu- 
nten 
| die 
das 
DEN- 
tand 
nder 
siner 
nten 
Stetigkeitshypothese. 213 
resp. ganz luftleeren Räumen »die strahlende Materie« als vierten Aggregat- 
zustand bezeichnet, ist aber hiermit gleichfalls nicht durchgedrungen. 
Um sich von der Verschiedenheit der drei Aggregatzustände eine in geome- 
trischer und analytischer Hinsicht bestimmtere Vorstellung zu machen, hat man 
von einer der beiden Hypothesen über die Natur der Materie auszugehen, also 
entweder von der Stetigkeitshypothese oder von der Molekularhypothese. 
Im ersteren Falle handelt es sich um die Einführung der den Volumen- und Gestalts- 
änderungen entsprechenden, im Innern und an der Oberfläche der Körper anzu- 
nehmenden Druckkräfte, welche zu den in der Mechanik der starren Körper 
ausschliesslich vorkommenden äusseren Kräften hinzutreten und für jeden Aggregat- 
zustand ein verschiedenes Verhalten zeigen. Denkt man sich nämlich im Innern des 
Körpers eine beliebige kleine Ebene, so wird dieselbe von der einen nach der andern 
Seite hin einen Druck erfahren, und dieser Druck wird im allgemeinen schief gegen 
die kleine Fläche wirken. Ferner wird dieser Druck selbst für die nämliche 
Stelle im Innern des Körpers ein verschiedener sein, je nach der Richtung der 
kleinen Ebene, welche man daselbst in’s Auge fasst, und zwar ein verschiedener 
sowohl der Grösse nach als auch hinsichtlich seiner Neigung gegen die betreffende 
Fläche. Es lässt sich aber zeigen (s. Art. »Elasticität«, Math. Theorie), dass durch jeden 
Punkt im Innern des Körpers drei auf einander senkrechte Ebenen sich legen lassen, 
die die Eigenschaft haben, dass die auf sie wirkenden Drucke auf ihnen senkrecht 
stehen; diese drei Drucke heissen die Hauptdrucke und ihre Richtungen die Haupt- 
druckaxen. So weit verhalten sich alle Körper ganz gleich, z. B. ein Steinsalzkrystall 
ebenso wie ein Wassertropfen oder eine Luftblase. Während aber bei den festen 
Körpern die Drucke sehr beträchtlich verschieden sind, weichen sie bei den 
Flüssigkeiten und Gasen nur wenig von einander ab, und diese geringe Ab- 
weichung ist eine Folge ihrer Zähigkeit oder inneren Reibung; sieht man von 
dieser ab, so werden die drei Hauptdrucke und damit überhaupt die Drucke in 
allen. Richtungen einander gleich und zugleich nehmen sie sámmtlich die auf 
den Flächen, auf die sie wirken, senkrechte Richtung an. Denkt man sich 
die sämtlichen in einem inneren Punkte je nach der Richtung der betreffen- 
den Fläche wirkenden Drucke der Richtung und Grösse nach durch gerade 
Linien, die von diesem Punkte ausgehen, dargestellt und ihre Endpunkte zu 
einer geschlossenen Fläche vereinigt, so giebt die am Ende irgend eines 
Radius an die Fläche gelegte Tangentialebene die Richtung der Fläche an, auf 
Welche dieser Druck wirkt. Bei festen Körpern ist jene geschlossene Fläche 
ein Ellipsoid und dessen drei Axen die Hauptdruckaxen, bei idealen Flüssig- 
keiten und Gasen ist sie eine Kugel, und jeder Radius derselben ist der Re- 
präsentant des Druckes, der hier in allen Richtungen senkrecht und in gleicher 
Grösse wirkt. Die mathematische Ausführung dieser Betrachtungen sowie die 
durch die Constanz oder Veränderlichkeit der Dichte sich ergebende Unter- 
scheidung zwischen Flüssigkeiten und Gasen sehe man weiter unten, 
Legt man andererseits die Molekularhypothese zu Grunde, ninımt man 
also an, dass die Materie aus gesonderten Molekeln bestehe, so muss man zum 
Verständniss ihres Verhaltens Molekularkräfte einführen. Diese Kräfte müssen zu- 
nächst die Eigenschaft haben, mit wachsender Entfernung sehr rach abzunehmen. 
Ferner muss unter ihnen einerseits eine anziehende Kraft, andererseits eine ab- 
stossende Kraft sich befinden, da die Körper sowohl einer Ausdehnung, als auch 
einer Zusammendrückung Widerstand entgegensetzen. Im natürlichen Zustande der 
Körper halten diese beiden Kräfte sich gerade das Gleichgewicht, dagegen über- 
wiegt, wenn zwei benachbarte Molekeln von einander entfernt werden, die An- 
    
   
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
    
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
    
  
  
    
  
  
EX mm mmm 
«t i Ld 
E 
EZ EL 
, 
  
   
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.