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Beobachtungen von KOHLRAUSCH und NEESEN. 325
KOHLRAUSCH!) zeigte, dass die Messungen nicht zu diesem Schlusse nóthigen.
Sie fügen sich ebenso gut der KonrnauscH'schen Formel, erstrecken sich aber
überhaupt über eine zu kleine Zeit und ausserdem über eine solche, bei denen
die Bewegungen schon so langsam sind, dass man denselben Beobachtungen,
welche durch die Gleichung x = ce—B? dargestellt werden, ebenso gut genügt,
wenn man statt 7 einführt z. B. V.
Für seine spüteren Versuche über die Längsausdehnung des Kautschuks?)
fand NEESEN tiberhaupt keine Formel, welche sie gut darstellte. Am besten ge-
nügte ihnen noch x = c/log(a + 2).
6) Den Coëfficient x der elastischen Nachwirkung fand KOHLRAUSCH
für Cocon . ... . . 01719 Ausdehnung
» Messingdraht. . . 01643 Torsion
» Siberdraht . . . 03975 2
n Kautschuk , . . 061 »
7) Auch für Verlingerungs- und Biegungsnachwirkung von Kautschuk zeigte
KonHLRAUSCH, dass die Formel (2) den Vorgang gut darstellt, während Formel (3)
nur bei kleinen Deformationszeiten zulüssig ist. Die Anwendbarkeit der Konr-
RAUSCH'schen Formeln, namentlich für die ersten Zeiten nach der Deformation,
hat auch Messer auf einem hiibschen Wege (unter Anwendung der Photographie
auf eine bewegte Platte) gezeigt. 3)
8) Von weiteren Resultaten der KoHLRAUSCH’schen Versuche seien noch
folgende bemerkt: Die elastische Nachwirkung tritt am stärksten bei organischen
Substanzen auf; am Cocon beträgt sie mehr als die Hälfte der plötzlichen Aen-
derung. Bei Glas und Metallen erreicht sie den Betrag von mehreren Procenten.
Ueberraschend aber ist es, dass der Coéfficient a bei allen von gleicher Gróssen-
ordnung ist. — Von den dauernden Veränderungen durch Ueberschreitung der
Elasticitätsgrenze scheint sie unabhängig zu sein. — Bei Silber liess sich ein ge-
setzlicher Verlauf der Nachwirkung bis zu einer Beobachtungszeit von einem
halben Jahre nachweisen.
Bei Kautschuk ist der Einfluss der Temperatur entgegengesetzt dem
bei Silber. Kautschuk nimmt grössere Nachwirkung bei niedrigerer Tem-
peratur an.*)
Gegen die Formel x = = kann man einwenden, dass fiir #/=0 die Nach-
Wirkung x — co würde. Doch ist dies praktisch ohne Belang. KOHLRAUSCH be-
rechnet z. B., dass bei einem Silberdraht die Nachwirkung gleich der ganzen
ertheilten Torsion wiirde fiir #= 0:00000002 Min. und zeigt, dass bei der Längs-
nachwirkung von Kautschukfaden schon für 7— 1 Sec. die Formel die Beob-
achtungen darstellt.
Von besonderem Interesse sind endlich die Erscheinungen des allmáhlichen
Heraustretens verschiedener, entgegengesetzter Nachwirkungen. Tordirt man z. B.
einen Kautschukfaden erst längere Zeit nach rechts (1 Tag um 1080°), lässt ihn
dann los und drillt ihn, sobald seine Bewegungen langsam geworden sind, kurze
Zeit und weniger nach links (10 Min. um 180°), so bewegt er sich zuerst im
1) F. KoHLRAUSCH, POoGG. Ann. 155, pag. 579. 1875.
?) NEESEN, WIED. Ann. 7, pag. 460. 1879.
?) MESSER, Ber. d. naturf. Ges. zu Freiburg i. Br., Bd. 2, Heft 3. 1878.
4) NEESEN (PocG. Ann. 7, pag. 469. 1879) schliesst aus seinen Beobachtungen an einem
Kautschukfaden auf ein anderes Verhalten.