Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

       
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
  
  
   
    
  
   
  
   
   
   
   
    
   
    
   
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
MAXWELL’s Anschauung. 335 Il 
träg- 17) MicHaELIS!) hat die WARBURG’sche Theorie weiter fortgeführt und zu- I | 
der nächst gezeigt, dass sich aus der Theorie die folgenden Resultate der BRAUN- | | 
dem schen Beobachtungen ergeben: a) dass eine Torsionsnachwirkung durch eine i 
nmte elastische Verschiebung nach der Cylinderaxe verkleinert wird, mag letztere von | II 
dius Zu- oder Abnahme der Spannung herrühren; b) dass eine Torsionsnachwirkung | 
Axe. durch eine Biegung; c) dass eine Biegung durch eine spátere unabhängige Biegung | | | 
> auf verkleinert wird; dass aber eine Biegung in einer Hauptebene keine Nachwirkung | | 
von | in der unteren hervorruft. Nur dass eine gleichzeitige Spannung die Torsion i 
rung vergrossert, steht im Widerspruch zur Theorie. Hier nimmt MicHAELIS die Er- | 
y be- schütterungswirkungen WIEDEMANN's zu Hilfe. — Im weiteren Verlaufe seiner Be- 
labei trachtungen nimmt MICHAELIS auch Kräfte an, welche die Moleküle in die ur- | 
ruck- sprünglichen Richtungen zurückzutreiben suchen; die Formeln ergeben dann auch i 
eich- die permanenten Gestaltsánderungen. i 
tung 18) Eine Theorie von NEzsEN?) führt die elastische Nachwirkung und deren ll | 
zeitlichen Ausgleich auf die Molekularstösse zurück. Diese würden bei einer j| 
veränderten Anordnung der Moleküle je eines derselben immer in anderen 
Phasen seiner Bewegung treffen und diese Unregelmässigkeiten in der Vertheilung 
der Stösse sich erst mit der Zeit ausgleichen. Nach NxEseN würde z. B. die zur 
Aufrechterhaltung einer Torsion nothwendige Torsionskraft aus drei Theilen 
bestehen: 1) aus der schliesslich nach Verlauf einer sehr langen Zeit nöthigen 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Kraft; 2) aus der Kraft, welche während der Zeit des veränderlichen Zustandes | | 
nôtig ist zur Ueberwindung des Einflusses der unregelmässig auf einander folgenden 1 
heits- Molekularstósse; 3) aus einem negativen Theil, welcher den zweiten mit der Zeit IN 
araus ) immer mehr vermindert und schliesslich ganz aufhebt. Eine mathematische | 
mer Formulirung sucht diese Differenz zwischen den Kriften 2 und 3, (d. h. die 
— PO zeitliche Abnahme der Kraft 2) zu ermitteln und ergiebt, dass ihr Funktionen 
5. Bi von der Form ¢*?” oder a/(a + bt”) etc. entsprechen. — Die Gestalt der Moleküle 
wäre / spielt bei NEESEN keine Rolle. 
» A), | 19) Endlich hat MAxwELL?) eine Anschauung über die Natur der elastischen 
| Re- Nachwirkung gegeben. Er bemerkt, dass BorTzMANN's Thorie eine mathematische 
| ein- Formulirung, aber keine physikalische Erklärung sei und dass man, statt die 
, auf verflossene Zeit einzuführen, auch alles auf die gegenwärtige beziehen könne, T 
dert, wenn man die Grósse 9,., in eine Tavrom'sche Reihe entwickelt M Tl 
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, der A-— fe(o)do; B= fov(w) do etc, | 
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Vi so wird die elastische Kraft zur Zeit 7, welche BOLTZMANN setzte: | 
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ps wo sich Alles auf die gegenwärtige Zeit bezieht. ; I | 
einen Die Grundlage von MaxwrLLs Anschauung besteht darin, dass in jedem I 
ungs- Körper Gruppen von Molekülen vorausgesetzt werden, welche, namentlich unter i 
ieder 1) MICHAELIS, WIED. Ann. 17, pag. 726. 1882 (vergl. auch Literaturverzeichniss). 
1. die 7) NEESEN, PoGG. Ann. 157, pag. 579. 1876. I 
  
3) MAXWELL, Encyclop. Brit. 9. Ausg., Bd. VI, pag. 313— 15. 1877. Art. Constitution of bodies, | | | | 
  
  
  
  
  
 
	        
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