364 Mathematische Theorie,
Mathematische Theorie des Gleichgewichts der Flüssigkeiten).
Diese Theorie geht aus von den Gleichungen der allgemeinen Mechanik,
indem sie in dieselben zunächst die Verallgemeinerung einführt, dass der Körper
nicht nur als Ganzes, sondern dass auch seine Theile gegeneinander den Ort
ändern können, und indem sie dann die Specialisirung einführt, dass jene rela-
tiven Theilbewegungen in der für die tropfbaren Flüssigkeiten charakteristischen
Weise erfolgt. Das erstere geschieht, indem zu den äusseren, auf die Massen-
theile der Flüssigkeit wirkenden Kräfte die auf die Oberfläche derselben, aber
auch auf jedes Flächentheilchen im Innern wirkenden Druckkräfte hinzugefügt
werden, das letztere geschieht dadurch, dass alle diese Druckkräfte auf einen
einzigen von Ort zu Ort variirenden, aber an jedem Ort für alle Richtungen
gleichen und senkrechten Druck reducirt werden.
Es seien xyz die rechtwinkligen Coordinaten eines Punktes und folglich,
(dx dy dz
dt?’ de?’ df
ferner seien X Y Z die Componenten der äusseren, auf die Masseneinheit der
Flüssigkeit wirkenden Kraft und folglich, wenn p die Dichte und Z« ein Volumen-
element der Flüssigkeit ist, p.X 7v, o YZ«, pZd« die Componenten der auf das
Massenelement wirkenden áusseren Kraft; endlich seien X, Y, Z, die Compo-
nenten der auf ein Oberflächenelement ds, dessen Normale nach innen die
Richtung z hat, wirkenden Druckkraft. Das. D’'ALEMBERT’sche Princip (s. Art.
»Dynamik«, pag. 68) ist dann in den Gleichungen
wenn 7 die Zeit ist, die Componenten seiner Beschleunigung;
2 2
Je GE de =fp Xdr + fXads, p a — fp Y d« 4- fY, ds
d?z (1)
Jos d« — fo Zdr + fZnds
ausgesprochen. Die Gróssen X, Y, Z, sind zwar Componenten, trotzdem aber
wegen des Index z noch von einer Richtung abhángig, und dasselbe gilt von den
Flichenelementen ds, deren jedem eine andere Richtung zukommt; man muss
also diese Gróssen durch reine Zahlengróssen ersetzen, ehe man mit den
Gleichungen (1) weiter operiren kann. Dies erreicht man auf folgende Weise.
An dem Orte xyz denke man sich 3 Flàchenelemente, deren Normalen die
3 Coordinatenaxen sind; in Consequenz der bisherigen Bezeichnungen sind die
Componenten der auf dieselben wirkenden Drucke mit X; Y, Z, für das erste,
mit X, Y, Z, für das zweite, und mit .X; Y, Z, für das dritte Fláchenelement
zu bezeichnen. Es lassen sich dann, wie eine einfache Betrachtung lehrt, die
auf das beliebige Fláchenelement mit der Normalenrichtung z wirkenden Druck-
componenten durch die eben eingeführten ausdrücken, und zwar, wenn (»x) der
Winkel zwischen der Normale und der X-Axe u.s. w. ist, durch die Gleichungen
X, — X. cos(nx) + X, cos (ny) + Xz cos(nz)
Y, = V, cos(nx) + Y, cos(ny) + Y, cos(nz) (2)
Zu = La cos(nx) + Z, cos(ny) + La cos(n3).
Diese Gleichungen dienen nicht nur zur Fortschaffung der Gróssen X, Y, Z,,
sondern, vermóge der bekannten, für irgend eine Funktion Z'(x, y, 2) bestehenden
Relation
1) Hiervon kann an dieser Stelle nur eine kurze Uebersicht gegeben werden; näheres s.
in SCHELL, Th. d. Bew. u. Kräfte, Leipz. 1880, Bd. 1, pag. 609 ff. F. NEUMANN, Vorl. üb.
d. Th. d. Potentials, Leipz. 1887, pag. 86 ff. KIRCHHOFF, Vorl. üb. Mechanik, u. in andern
Lehrbüchern.
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