Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
ernt ist. 
'inander 
nit dem 
rderlich. 
Capillar- 
Dampf- 
ch oder 
t lastet; 
her die 
1endlich 
en ohne 
wo eine 
Flüssig- 
umpfent- 
Kräfte 
irkungs- 
en Wert 
dass die 
grósser 
e Dicke 
iben, so 
ist ibm 
rsuchen, 
isse als 
hen eine 
mm. — 
ne keil- 
atten in 
en con- 
ich resp. 
in Jod- 
1barkeit. 
foleküle 
n ihnen 
Indem 
r für 
ih 
Radius der Wirkungssphire. 477 
LópTGE!) fand, dass eine allmählich ablaufende Lamelle eine grössere 
Spannung zeige als eine derselben Flüssigkeit, die auf constanter Dicke gehalten 
wird. Er schloss daraus, dass entgegen den sonstigen Ansichten die Spannung 
der Lamellen zunehme mit abnehmender Dicke und fand eine Bestätigung 
in folgendem Versuch: In einer vertikalen Lamelle befindet sich ein kreisförmiger 
Seidenfaden, dessen Inneres keine Lamelle enthält. Der Faden liegt Anfangs 
am unteren Ende der Lamelle. Wenn dieselbe allmählich dünner wird, so steigt 
der Faden in die Hôhe. MENsBRUGGHE?) erklärt den ersten Versuch aus Temperatur- 
verschiedenheiten; den zweiten aus dem Princip, dass der Schwerpunkt des Systems 
móglichst tief liegt. 
27) Aus diesem kleinen Werthe von / erklärt sich die ausserordentliche 
Empfindlichkeit der Capillaritätserscheinungen. Eine kleine, optisch nicht 
nachweisbare Spur Oel auf den Meniskus von Wasser in einem Capillarrohr ge- 
bracht, lásst das Wasser auf die Hàlfte seiner ursprünglichen Steighóhe fallen 
(vergl. ferner die Ausbreitungserscheinungen). Daher ist grosste Reinlichkeit Er- 
forderniss bei Capillaruntersuchungen; besonders einflussreich sind Fette und 
Oele, namentlich Flüssigkeiten gegenüber, welche dieselbe nicht auflósen. 
Gefásse, welche für Capillarversuche dienen, seien daher auf das Sorgfáltigste 
gereinigt. Platin durch Ausglühen; Glas womoglich durch Erhitzten mit Schwefel- 
sáure und sorgfálüges Abspülen; Capillarróhren stellt man am besten her aus 
einer mit warmer Schwefelsiure und destillirtem Wasser gereinigten Glasróhre, 
welche man vor der Lampe auszieht. Man hebt dieselbe beiderseits zugeschmolzen 
auf. Soll Quecksilber so rein sein, dass sich Wasser auf demselben ausbreitet, 
so muss das auf chemischem Wege gereinigte Quecksilber oft stundenlang durch 
eine hohe Schicht warmen, destillirren Wassers in Form eines feinen Staubregens 
hindurch gefallen sein. Man sammelt unten das trocken abfliessende Quecksilber, 
um es oben wieder einzugiessen?). Auch das Gefáss, in welchem man die Er- 
scheinung zeigen will muss wiederholt mit derart gereinigtem Quecksilber ausge- 
spült werden, ehe der Versuch gelingt. Uebrgens scheint auch Bewegung des 
Quecksilbers von Einfluss zu sein. Auf bewegtem Quecksilber breitet sich Wasser 
leichter aus. Es wird, wie mir scheint, durch Reibung der Tropfen in der Richtung 
der Bewegung ausgezogen. 
Die bekannten MosEr’schen Hauchbilder erklären sich nach QUINCKE 5) 
aus Trôpfchen, welche aus den stärker verunreinigten Stellen sich mit grôsserem 
Randwinkel absetzen und daher dort einen Bezug mit matterem Glanz geben 
als an denjenigen Stellen, welche durch vorheriges Behauchen und Verdampfen- 
lassen der Flüssigkeitsschicht gereinigt sind. Auch die Daguerrotyps bestehen 
nach ihm aus Quecksilbertröpfchen von verschiedener Krümmung. Die Richtig- 
keit dieser Erklärung erhellt unmittelbar daraus, dass man Daguerrotyps, wie 
der Verfasser aus Versuchen weiss, welche A. KwNoP schon kurz nach der Da- 
GUERRE'schen Entdeckung auf Anregung von WôHLER unternahm, galvanoplastisch 
sehr genau copiren kann. — Damit hángen andere Erscheinungen zusammen. 
Ein matter Lack besteht aus kleinen, hohen Trópfchen, ein glünzender aus einer 
7) LübTGE, Pocc. Ann. 139, pag. 620—628. 
?) MEusBRUGGHE, Bull. d. Brux. (2) 30, pag. 322; Pocc. Ann. 141, pag. 608. 
3) Vergl. über die Vorsichtsmaassregeln QUINCKE, POGG. Ann. 139, pag. 67. 
^) QuINCKE, WIED. Ann. 2, pag. 145— 194. 1877, insbes. pag. 187 ff. Vergl. auch QUINCKE, 
PocGG. Ann. 108, pag. 339. 1859. 
  
  
  
    
  
  
    
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
   
  
   
  
  
    
   
   
  
    
   
   
     
    
     
     
  
  
  
   
   
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.