$18 Das BovrE-ManroTTE'sche Gesetz.
0:9986 1:0020 0:9992 1:0013 1:0015 1:0021 1:0025 L:0010 1:0048 1:0027 1:0016;
0:9999 1:0015 1:0018 1:0015 1:0050 0:9986 1:0030 1:0150 1-0143 1-0042
1:0137 1:0030 1:0075 0:9999 1:0160 1:0100 1:0045 0:9680.
Entsprechende schwankende Werthe fand er für Kohlensäure und Wasser-
stoff, so dass nach ihm die Frage nicht entschieden ist.
Endlich hat in der jlingsten Zeit Fr. Fucus!) diese Untersuchungen wieder
aufgenommen und eine geschickte Methode angewendet, welche ihm fiir einige
Gase positive Resultate zu finden gestattete. Nur fiir Wasserstoff war die Ab-
weichung vom MaRiorTE'schen Gesetz so gering, dass es nicht gelang, ihren
Sinn festzustellen. Für Luft, Kohlensäure und schweflige Sáure dagegen ergaben
sich folgende Werthe von P7 bei verschiedenen Drucken
Druck in I
mm Luft Kohlensäure | Schweflige Säure
1000 10000 10000 10000
900 100004 10011 100336
800 10000-8 10022-4 10067
700 10001 10033 10100
600 10000 100424 10133
500 9998:3 10052 101664
400 9996 10057 10198
200 9991 10061 10225
250 9988 10063 10251.
Bildet man, entsprechend der REGNAULT'schen Darstellungsweise, die Quotienten
PF
Pr
für P'7' solche bei hóherem Druck nimmt, so sieht man, dass für Kohlensäure
indem man fiir 27 den Werth bei dem niedrigsten Druck (250 zu») und
Em grósser als 1 sind, so dass also diese
Gase schon von 250 wm an Abweichungen nach derselben Richtung vom
ManiorTE'schen Gesetz zeigen, wie sie REGNAULT für Drucke über 1 Atm. gefunden
hatte. Diese beiden Gase sind also auch bei niedrigen Drucken stárker comprimirbar,
als es nach dem ManiorTE'schen Gesetze der Fall wáàre. Dagegen werden diese
Quotienten fiir die Luft kleiner als 1, also ist die Luft unterhalb einer Atmo-
sphüre weniger comprimirbar, als es das ManiorTE'sche Gesetz verlangt. Darin
stimmen also die Resultate von Fucus mit denen von MENDELEJEFF überein und
auch die Grósse der Abweichungen ergiebt sich bei beiden angenáühert gleich.
Es muss also, da unterhalb 1 Atm. die Abweichungen von Werthen, die — 1 sind,
und schweflige Sáure die Quotienten
übergehen zu solchen, die Z 1 sind, es einen Druck geben, bei dem yp =1
ist. Bei diesem Druck, der wenig unter 1 Atm. liegt, ist die Luft danach ein
ideales Gas. Auch fiir Kohlensäure zeigt der Verlauf der Zahlen, dass sie bei
einem Druck unter 200 mm sich dem idealen Zustande nähern wird.
VII. Theoretische Erweiterung des BoyLE-MARIOTTE’schen Gesetzes.
Da das ManiorTE'sche Gesetz für kein Gas streng richtig ist, so wurde viel-
fach auf Grund der Beobachtungen versucht, die einfache Formel P7 — RZ zu
ergänzen, so dass sie das wirkliche Verhalten der Gase darstelle.
!) FucHs WiED. Ann. Bd, 35, pag. 430, 1888. Jahresberieht der Realschule zu Kempten
1886/87.
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