Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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Aërome chanik. 
523 
Die Zusammenstellung von Beobachtung und Berechnung ist in folgenden 
Tabellen enthalten 
  
  
  
  
  
Aethylen 
Druck PV beobachtet | P / berechnet | Druck | P V beobachtet | P 77 berechnet 
P (in Atm.) | von AMAGAT von BAYNES | P (in Atm.) | von AMAGAT von BAYNES 
31:58 914 os 13396 | 520 520 
45:80 181 | 782 116:01 | 643 642 
59:88 $292 1) | 624 1 23958 807 805 
12:86 416 387 168731 941 940 
84:16 399 392 329-14 1067 1067 
94-53 413 413 398-71 1248 1254 
11047 454 456 
  
  
  
Es ist also bisher die va DER Waars'sche Formel als die einfachste und 
gut bestátigte Erweiterung des ManiorTE'schen Gesetzes anzusehen. Gewisse noch 
übrig bleibende Untérschiede gegen die Beobachtungen sind durch die Annahme 
einer geringen Veránderlichkeit des Molekularvolumens mit der Temperatur zu 
beseitigen, eine Veránderlichkeit, welche durch das Eintreten von Dissociationen 
leicht erklàrbar ist. L. GRAETZ. 
Aéromechanik. 
Einleitung. Die Aéromechanik im allgemeinsten Sinne des Wortes um- 
fasst alle Erscheinungen, welche die Gase darbieten. Da nun bei diesen die 
Dichte nicht, wie bei Flüssigkeiten, nahezu unabhängig von Druck und Tem- 
peratur, sondern nach dem BovLE'schen Gesetz (s. o.) dem Drucke annáühernd 
proportional und auch mit der Temperatur (s. w. u.) stark veründerlich ist, so 
folgt, dass die Erscheinungen an Gasen complicirter und mannigfaltiger sein 
werden als die Erscheinungen, welche tropfbare Flüssigkeiten darbieten. Das 
ist auch thatsüchlich der Fall; wenn trotzdem der vorliegende Artikel von ver- 
gleichsweise geringem Umfange ist, so hat dies einen doppelten Grund. Der 
eine ist dieser, dass zahlreiche Betrachtungen und Ergebnisse, die in den hydro- 
statischen. und hydrodynamischen Artikeln aufgeführt worden sind, auch für Gase 
gelten, nàmlich einerseits alle diejenigen, bei welchen die Gleichung der Incompres- 
sibilitát (pag. 373, Gleichung 8) nicht mit zu Grunde gelegt ist, und andererseits 
solche Erscheinungen, bei denen dies zwar der Fall ist, die Compressibilitát aber, 
auch wenn es sich um Gase handelt, sich. nicht geltend macht; es kann daher im 
allgemeinen auf jene Angaben zurückverwiesen, und es brauchen bier zu den- 
selben nur einzelne Ergänzungen gemacht zu werden. Zweitens aber müssen 
gerade von denjenigen Erscheinungen, welche den Gasen eigentümlich sind, die 
meisten besonderen Artikeln resp. sogar besonderen Gebieten überwiesen werden. 
Dahin gehört zunächst alles, wobei sich die Reibung geltend macht, und das 
ist hier viel häufiger der Fall, als bei Flüssigkeiten, weil die Wirkung der Gase 
infolge ihıer geringeren Masse überhaupt geringfügiger und im Verhältnis zu 
dieser Masse ihre Reibung weit grösser ist als bei Flüssigkeiten (bei Luft z. B. 
20 Mal so gross wie bei Wasser). Analoge Erscheinungen sind die der Absorption 
und der Diffusion von Gasen (s. Art. Reibung, Absorption, Diffusion). Ferner 
1) Wohl ein Druckfehler bei AMAGAT, wie BAYNES zeigt. 
  
    
   
  
     
     
   
    
  
  
    
   
   
   
   
   
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
   
   
    
   
    
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
 
	        
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