Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
Heber. 
  
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Druck im Entwickelungsapparat grósser ist als der der emporragenden Sperr- 
flüssigkeitssäule. 
Heber. Der einfachste dieser zur Entnahme von Flüssigkeiten aus Gefässen 
resp. Entleerung derselben dienenden Klasse von Apparaten ist der Stechheber, 
ein oben und unten offenes und enges, in der Mitte erweitertes Gefäss, das man 
in die Flüssigkeit taucht, und, es oben mit dem Finger verschliessend, wieder 
heraushebt; die Flüssigkeit kann dann unten nicht ausfliessen. Wichtiger ist der 
Saugheber, auch schlechtweg Heber genannt. Es ist eine aus zwei ungleichen 
Schenkeln bestehende, gebogene Róhre, die mit dem kürzeren Schenkel in die 
Flüssigkeit getaucht und an dem Ende des lingeren angesaugt wird; falls und 
so lange dies Ende tiefer steht als das Niveau der Fliissigkeit, fliesst dieselbe 
aus; Bedingung ist, dass die hóchste Stelle, also die Biegung des Hebers, nicht 
hóher über dem Flüssigkeitsspiegel liege, als die Hóhe der dem Luftdruck ent- 
sprechenden Sáule der betreffenden Flüssigkeit, also bei Quecksilber hóchstens 
750 mm, bei Wasser höchstens 10%. Um das Ansaugen zu ersparen, bringt man 
kurz über dem Saugende ein nach oben gehendes, in der Mitte kugelig er- 
weitertes Glasrohr an, an dessen Ende man dann bequemer und gefahrloser 
saugen kann (Giftheber) Bei leichtflüssigen Flüssigkeiten setzt man dieses Rohr 
nicht einfach an, sondern lässt es in den an dieser Stelle erweiterten Schenkel 
mit einer offenen Spitze hineinragen; man braucht dann am oberen Ende des 
Ansatzrohres nur zu blasen und bekommt keine Dämpfe in den Mund. Beim 
französischen Heber, der auch andere Namen hat, ist der Uebelstand, dass der 
Heber beim Herausheben nach beendigter Thätigkeit ausläuft, durch Umbiegen 
der Enden nach oben resp. beim äusseren Ende nach oben und wieder nach 
unten, beseitigt. 
Heronsball, ein z. Thl. mit Wasser gefülltes Gefäss mit luftdicht einge- 
setzter Röhre, aus welcher bei Erhöhung des inneren oder Herabminderung des 
äusseren Luftdrucks das Wasser als Strahl emporspritzt. Die Verdünnung der 
äusseren Luft findet statt, wenn man den Heronsball unter die Luftpumpe bringt. 
Die Compression der inneren Luft kann auf verschiedene Weise erfolgen; beim 
Heronsbrunnen z. B. erfolgt sie durch den Druck einer Wassersäule. 
Andere Apparate dieser Art sind die Waschflasche, die Spritzflasche, 
die bekannte Oellampe, das verschlossene Dintenfass, die Siphonflasche, 
der Zauberbecher, der intermittirende Brunnen, die verschiedenen Aspira- 
toren, der Aeolus u. s. w. 
Gebläse. Das einfachste ist der gewöhnliche Blasebalg, dessen Beschreibung 
sich erübrigt. Der einfache Blasebalg giebt nur einen intermittirenden Luftstrom, 
nämlich nur beim Niedergange des Deckels; um einen continuirlichen zu erhalten, 
muss man zwei Luftkammern, und ausser dem Saugventil am Boden noch ein 
Druckventil in der Scheidewand anwenden. Grössere derartige Bilge sind an 
Blasetischen befestigt. Andere trockene Geblüse sind die Cylindergebldse und 
die Ventilatoren oder Centrifugalgebláse. Den trockenen Geblásen stehen die 
hydraulischen (Glockengebläse, Wassertrommelgebläse u. s. w.) gegenüber. Ein 
ühnlicher Apparat ist endlich das Lóthrohr, bestimmt zur Erzeugung einer Stich- 
flamme durch Blasen mit dem Munde. 
Saug- und Druckpumpen. Sie dienen zur Hebung des Wassers aus der 
Tiefe. Die Saugpumpe besteht aus Stiefel und Kolben mit Druckventil, dem 
mittelst des Saugventils unten sich anschliessenden Saugrohr, das in das Grund- 
wasser reicht, der Ausflussóffnung und dem zur Bewegung des Kolbens mit der 
Hand oder Dampf dienenden Mechanismus. Beim Aufsteigen des Kolbens óffnet 
  
     
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