Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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ratur ist. Früher hat man hierin p' — p,, d. h. gleich dem Druck im äusseren 
Raume gesetzt; dass dies nicht zulässig ist, geht schon daraus hervor, dass als- 
dann für 5,— 0, also für das Ausstrómen in den leeren Raum, » — co werden 
würde. Für rasches Ausstrómen, wobei die Temperatur sich überhaupt 
nicht ausgleicht, sondern an jeder Stelle nur von den dortigen Vorgüngen ab- 
hángt, ergiebt sich diese Folgerung nicht; es wird nämlich, wenn x das Verhàlt- 
niss der specifischen Wármen (s. Wármelehre) ist, 
1/xF ; (x—1)/x 1(x—1)/x 
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und somit für p,=p'= 0 M E 
ge 2x5, 
m Vs «= 17 0y 
also von endlicher Grosse. Elementar kann man 7 ableiten, indem man sich in 
der Formel v= 1/2¢%, wobei der meist kleine Oeffnungs- resp. Strahlquerschnitt 
vernachlässigt ist, die Druckhöhe % als Quotient des inneren Ueberdrucks durch 
die Gasdichte auffasst; es wird hierdurch 7 = V2(5, — $)/p,, also speciell für 
das Ausstrómen ins Vacuum 7 = V2P1/01- Für Luft von 0°, die unter dem 
Druck von 1 Atm. stehend, ins Vacuum strômt, giebt dies v= ay/2= 396 n. 
Das complicirtere Problem des nicht stationären, also variablen Aus- 
flusses der Gase hat HATON DE LA GOUPILLIEREN) untersucht, und zwar wiederum 
für beide thermischen Grenzfälle. Dieses Problem gestaltet sich ganz verschieden, 
je nachdem das Gas aus einem Gefäss von constantem Druck in ein Gefäss strömt, 
in dem der Druck dadurch allmählich bis zu demselben Werthe steigt, oder aber 
aus einem Gefäss ausströmt, in welchem der Druck allmählich bis auf den Werth 
sinkt, der dauernd in dem Gefässe herrscht, in welches das Gas einströmt; 
ersterer Fall ist allgemein lösbar und liefert u. a. die zum Füllen eines Gefässes 
nöthige Zeit, letzteres ist nur in bestimmten Fällen lösbar und giebt dann die 
zur Entleerung eines Gefässes erforderliche Zeit. 
In neuester Zeit hat sich über die Theorie des Ausströmens der Gase und 
insbesondere über die Frage, wie sich der Druck p' im contrahirten Quer- 
Schnitt zum inneren und &dusseren Druck p, und p, verhalte, eine sehr ausge- 
dehnte Diskussion zwischen HiRN, Hucowior, PARENTY, SANDRUCCI u. A.?) ent- 
wickelt, welche, soweit sie sich nicht auf die mechanische Wärmetheorie und 
die kinetische Gastheorie bezieht, von Hucowior im wesentlichen durch den 
Nachweis erledigt worden ist, dass, wenn bei einem Falle stationüren Ausstrómens 
Pa > BP, ist, die Gleichung ?'— ?,, dass dagegen, wenn 5, «^, ist, die 
Gleichung #' — 8^, gilt, und hierin ist für die beiden thermischen Grenzfille 
1 9 x/(x—1) 
ß z Ve = 607 resp. p e (=) zm) 522, 
wo die Zahlenwerthe für Luft und áhnliche Gase gelten, für die x — 1:4 ist. Ist 
der Ausfluss variabel, und zwar so, dass, bei constantem by fa von O auf 5, 
zunimmt (Füllung eines Gefásses mit Gas), so fängt ?' gleich mit dem Werthe 
BZ, an, bleibt zunächst constant so gross, und erst wenn p, diesen Werth er- 
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!) HATON DE LA GOUPILLIÈRE, Compt. rend. 103, pag. 661 u. 709. 1886. 
?) HIRN, Mém. Ac. Belg. 46. 1886; Ann. de Ch. Phys. (6) 9. 1886. — HUGONIOT, 
Compt. rend. 102, pag. 1545 u. 103, pag. 241. 1886. — REYNorps, Phil. Mag. (5) 21, pag. 185. 
1886, — PARENTY, Compt. rend. 103, pag. 125. 1886. — SANDRUccı, N. Cim. (3) 20, 
pag. 193. 1886. 
  
  
   
   
  
   
  
  
   
  
   
   
   
   
  
   
  
   
  
   
   
   
    
   
  
   
   
    
   
  
   
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
     
    
    
      
  
	        
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