Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

     
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
     
   
    
    
    
   
  
  
     
  
  
   
     
    
   
    
     
    
    
580 Reibung von Flüssigkeiten, 
angewendet, dann von O. E. MEvEn?) theoretisch und experimentell ausgearbeitet, 
MEvER brachte auf eine Axe zwel Scheiben parallel an, von denen die untere 
in einem mit der Flüssigkeit gefüllten Gefásse Schwingungen ausführte, wahrend 
die obere, die sich in Luft drehte, eine Theilung trägt, welche durch ein Fern 
rohr beobachtet wurde. Die Axe war an einem langen Messingdraht befestigt. 
Die Theorie der Versuche ist von MEver ausführlich entwickelt worden. Sie 
kann natürlich nur in mehr oder minder grosser Annäherung entwickelt werden, 
da die Difterentialgleichungen sich nicht exakt integriren lassen. Es konnte nur 
diejenige Reibung berücksichtigt werden, welche zwischen den horizontalen 
Schichten der Flüssigkeit stattfindet, nicht aber diejenige, durch welche die Be- 
wegung über den Rand der Scheibe hinaus übertragen wird. In Folge dessen 
ergaben sich zu grosse Werthe für die Reibungscoéfficienten, im Vergleich zu 
den mittelst Strómung durch Capillarróhren ermittelten. Die Beobachtungen 
selbst liefern unmittelbar nicht selbst, sondern mn. Es ergab sich z. B. für 
destillirtes Wasser bei 8:7? der Reibungscoéfficient 0:01689, wáhrend er nach 
den Strómungsversuchen für diese Temperatur ist 0:0136, also etwa im Verháltniss 
6:5 zu gross. In der jüngsten Zeit hat O. E. MrvER?2) nach dem Vorgang von 
W. Konic eine Correction an seinen Formeln angebracht, durch welche die Zahlen 
seiner Versuche in viel bessere Uebereinstimmung mit den aus Strómungs- 
versuchen erhaltenen gebracht sind. Die Flüssigkeiten, welche MEYER untersucht 
hatte, gaben folgende Werthe der Reibungscoéfficienten. 
1) Destillirtes Wasser | 2) Kali-Alaunlösung. 
)- Destillirtes Wasser | 3-650 Thle. Alaun in 100 Thin. Wasser. 
Temp. Ti Temp. N 
10°1 0:0129 10:4 0:0164 
21:6 0:0102 12:15 0:0150 
337 00081 22:3 0:0120 
Die Reibungscoéfficienten nehmen hier und bei allen anderen Flüssigkeiten 
sehr erheblich mit steigender Temperatur ab. In dem Intervall von 10 bis 
20 Graden lassen sich die erhaltenen Werthe darstellen durch Formeln von der 
Gestalt 
BELT M 
1 ET 
wo 9 die Temperatur in Celsius-Graden, «9 der Werth der Reibung für O? ist. 
So ist für destillirtes Wasser n, = 0°0183, B = 00369. Es ergab sich weiter für 
  
  
3) Lósung von schwefelsaurem Natron. 4) Lósung von schwefelsaurem Kali. 
Salzgehalt No 3 Salzgehalt nm für 17—18? 
10:425 0:0296 0:0580 13:80 0:0133 
7780 0:0253 0:0502 8:865 0:0123 
5:160 0:0230 0:0459 4:43 0:0124 
2:567 0:0205 0:0412 
9) Lésung von salpetersaurem Natron. 6) Lósung von salpetersaurem Kali. 
Salzgehalt No ß Salzgehalt Yo ß 
57:11 0:029] 0:0233 76-76 00155 00279 
35:26 0:0233 0:0280 11:81 0:0166 0:0307 
16:31 0:0191 0:0306 9:70 0:0169 0:0322 
4-79 00179 00349 
no 
?) O. E. MEYER, WiED. Ann. Bd. 32, pag. 642. 1887. 
. E. MEYER, CRELLE's Journal Bd. 59, pag. 229. 1861; POGG, Ann. 113, pag. 85. 1861. 
   
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