Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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Diffusion eines Gases durch eine Flüssigkeit; "Theorie. 661 
Flüssigkeitssáule als unendlich lang angesehen wurde, so zeigt sich, dass erst fiir 
z= 4 die beiden Werthe um 29 von einander abweichen. Man darf demnach 
bei der geringen Genauigkeit der Versuche die Formel (2) in den meisten Fillen 
unbedenklich anwenden. Die Beobachtungen ergaben nun in der That, dass die 
Diffusion von CO, durch Wasser und Alkohol nach Formel (2) verlief, indem 
die durch die Trennungsebene der CO, und der Flüssigkeit tretende Gasmenge 
der Quadratwurzel aus der Zeit proportional war. 
Eine andere Art der Prüfung der Theorie ergiebt sich aus der Gleichung (3). 
akt al 
Mit wachsender Zeit nähert sich 4 der Grenze A = cuit d.h. 
I 
  
dA ak 4 
doy 4) 
und dieser Bebarrungszustand wird um so eher erreicht werden, je kleiner / ist. 
2d 
Wurde bei den Beobachtungen nun gerade so verfahren, wie vorher, so erwiesen 
sich die Produkte aus den Verschiebungen des Flüssigkeitsfadens in seine Längen 
d. h. die Grössen dA ./ für gleiche Zeiträume merklich constant, wie es (4) fordert. 
Der Fehler, den die Verdampfung der Flüssigkeit in die Luft bewirkt, wurde da- 
durch verkleinert, dass man den Flüssigkeitsfaden schon bei Beginn des Versuchs 
tiefer in die Röhre brachte. 
Ebenso wie CO, aus dem durch die Flüssigkeit abgeschlossenen Raum in 
die Luft diffundirt, musste umgekehrt Luft in diesen Raum gelangen und das 
Verhältniss zwischen dem anfänglichen C O,-Volumen 7 zu dem nach Beendigung 
der Diffusion eingeschlossenen Luftvolumen //' dient zu folgenden Schlüssen. Hat 
man mehrere Gase in dem Volumen 7 durch den Flüssigkeitsfaden abgesperrt, 
bedeuten a, und a;' etc. die Dichten des ersten etc. Gases in der ersten und zweiten 
Grenzschicht der Flüssigkeit, so hat man nach Analogie mit (4) die Gleichungen 
dA, _ A, (a, — ar), dA, = &» (a5 — 43^) ete 
d / dt z 
Sind py, p, etc. resp. p,' p,' etc. die Partialdrucke des ersten, zweiten etc. 
Gases und ay, a, etc. deren Absorptionscoéfficienten, dann erhält man: 
d(Vp,) 84 41 d(Vp3) %y Ry 
di Z (217715 ds = / (Pa Pa) etc. 
Bleibt der Gesammtdruck # der Gase innerhalb und ausserbalb der Flüssigkeit 
constant, d.h. #, + #4 +... == 5 == p1' + pa! +. 
Gleichungen das Integral : 
€ 7 do Bo 
  
  
., $0 folgt aus den letzten 
  
. ) zm 607 sf. 
Sind py, p, etc. fiir den Anfang des Versuchs gegeben, so liefert diese 
; Lo JT ; : 
Gleichung das Verhiltniss p Bei den Versuchen diffundirte CO, durch Alko- 
hol gegen Luft, d. h. gegen ein Gemenge von O und JV. Es ist ferner A, 
B5 — f3 —0 am Anfang des Versuchs, wo nur CO, im Volumen 7 vorhanden war, 
am Ende ist 5, — 0, 5, — 021 5, 24 — 079 5; also: 
V 2 (m = =») 
plua # fr 
wenn man a, und a, nach BUNSEN einsetzt. 
Nimmt man, was wohl näherungsweise richtig, Pa — k, an und setzt den 
von Bunsen bestimmten Werth von a, ein, so ergiebt ein Vergleich der Beob- 
achtungen mit dieser Formel, dass £, — 0-796 £4 bei 12:5° und A, = 0813 £, bei 
   
   
  
  
  
     
  
   
    
     
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
       
    
     
       
     
   
   
   
   
      
   
    
  
  
  
  
 
	        
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