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Wirkung der Molekularkräfte. 689
fadenfôrmigen Körper, ein Seil, eine Saite ausspannen und an einem Ende einen
Schlag auf dieses Seil ausfiihren. Dieser Schlag trifft in Wirklichkeit niemals ein
einzelnes Molekül allein. Wird er mit der Hand ausgeführt, so leuchtet das ja
ohne weiteres ein. Denken wir eine scharfe Schneide, mit der wir auf die Saite
aufschlagen, so können wir schon eher sagen, es wäre blos ein Punkt getroffen.
Aber auch jetzt erkennen wir bald, dass dieser Schlag doch mehr wie einen einzigen
Punkt von der Saite zunächst in Bewegung setzt. Denn die Saite, wenn sie auch
noch so fein ist, sie wird immerhin nicht als eine Punktreihe von nebenein-
anderliegenden Moiekülen zu betrachten sein, sondern, senkrecht zu ihrer Länge
durchschnitten, einen Querschnitt zeigen, der in seiner Fläche viele Moleküle
vereinigt enthält. Solche Querschnitte sind es daher sehr häufig, welche wir
zunächst bei den hier zu betrachtenden Bewegungen anstatt eines einzelnen
Punktes uns vostellen müssen. Ja, wenn wir daran denken, dass selbst die schärfste
Schneide, mit welcher wir auf die Saite aufschlagen, dennoch bei der Berührung
mit der Saite nicht einen einzigen Molekülquerschnitt, sondern mehrere neben-
einanderliegende Querschnitte trifft, so wird der angenommene Schlag ein kleines
räumliches Element der Saite anstatt eines einzelnen Punktes in Bewegung setzen.
8) Die Molekularkräfte sind continuirlich wirkende Kräfte. So lange als
bei einem festen und tropfbar flüssigen Körper der Bestand garantirt ist, sind
zwischen den Körperelementen die Molekularkräfte thätig. Wir kennen von diesen
zwei merkwürdige Eigenschaften. Nämlich einmal müssen sie als Anziehungs-
kräfte und das anderemal als Abstossungskräfte wirksam angenommen
werden. Ja es zeigt sich sofort, dass diese Verschiedenheit der Wirkung unmittel-
bar hintereinander auftritt, je nachdem wir Molekülelemente, Molekülquerschnitte
von einander zu trennen oder gegeneinander hin zu bewegen suchen. Die all-
täglichsten Erfahrungen belehren uns nämlich, dass, wenn wir bei einem festen
Körper, bei einer Saite, einem Stabe die Länge vergrössern wollen, wir den
Molekularkräften gegenüber eine äussere Kraft, wie z. B. die Zugkraft eines an-
gehängten Gewichts, müssen wirken lassen. Dies Experiment beweist schlagend,
dass .dieser äusseren Kraft gegenüber, die ja oft sehr in die Augen springt, die
Molekülkräfte als Anziehungskräfte thätig sein müssen. Denn wären sie dies
nicht, .so müsste ja die äussere Kraft die Molekülelemente von einander trennen.
Der Bestand eines solchen Stabes, einer solchen Saite, wäre vernichtet. Ja, wir
sehen auch, dass die ursprüngliche Anziehung zwischen, henachbarten Molekular-
schichten sehr bedeutend werden kann, denn wir können nach und nach mehr
Gewichte, wir können vielleicht zehn, ja vielleicht hundert Kilogramm und mehr
unten anhängen, ohne dass der Stab reisst.
Wir können unseren Stab aber auch in der Richtung seiner Länge einem
Druck unterwerfen, der darauf hinzielt, die Molekülschichten näher aneinander
zu rücken. Auch bei diesem Versuche arbeiten die Molekularkräfte mit grosser
Gewalt. den äusseren Druckkräften entgegen und beweist dies wiederum, dass
die ersteren mit einer Abstossung zwischen den Molekülen thätig sind.
9) Dies ist nun eine sehr merkwürdige Thatsache. Kráfte sollen, wenn man
den Kórper ausdehnen will, attraktiv, und wenn man ihn comprimiren will repulsiv
wirken, eine Doppelwirkung, welche wir bei anderen Kráften nicht antreffen.
Wir wissen zwar, dass verschiedentlich Attraktion und Repulsion vorkommt, dass
z. B. ein Pluselement der elektrischen Massen einem Minuselement gegenüber An-
ziehung, dagegen einem Pluselement gegenüber Abstossung zeigt, aber wir wissen
auch ebenso gut, dass wenn wir ein Plus- und ein Minuselement, die in einer
bestimmten Entfernung von einander stehen, náher aneinander bringen wollen, die
WiNKELMANN, Physik 1. 44.