Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalls. 
Das No. 4, nämlich die Erregung von Transversalwellen durch einen longi- 
tudinal schwingenden Tonerreger, ist von mir bei Fáden und Saiten noch nicht 
näher verfolgt worden, ohne dass aber ihrer Realisirung etwas im Wege stünde. 
Denn offenbar kann man ‚auch die Longitudinal-Stösse eines Glas- oder 
Metallstabes auf einen Faden oder eine Saite transversal überleiten und diesen 
somit zwingen, Transversalschwingungen auszuführen. 
Dass man im Sinne von No. 2 durch transversalschwingende Körper ins- 
besondere die Luft in einer Röhre in Longitudinalschwingungen versetzen kann, 
ist bekannt. Denn jede Resonanz einer solchen Luftsäule auf eine davor ge- 
haltene schwingende Stimmgabel, Membran oder CHLADNI'sche Scheibe beweist 
den Zusammenhang. Es handelt sich hier aber namentlich auch um die 
KunpT'schen Staubfiguren und fragt es sich, entstehen diese auch durch Schwin- 
gungserreger mit transversalen Schwingungen? Dies gelingt sehr wohl, nament- 
lich, wie ich gezeigt habe?) durch schwingende Blechscheiben, welche man als 
Boden eines trichterfórmigen Vorsatzes durch ein Streichstábchen in Transversal- 
schwingungen versetzt, eine Zusammen- 
ee ES CE stellung, welche in der Fig. 255 ver- 
sinnlicht ist. Es stellt hierbei Æ das 
Luftrohr, C den Blechkonus mit dem 
Boden % vor, welcher durch das Streichstäbchen s in Transversalschwingungen 
versetzt wird. 
KUNDT war es, der nun insbesondere die Zusammenstellung No. 3 benutzte 
und in der Weise verfuhr, dass er als Schwingungserreger einen Glas- oder Metall- 
stab nahm, diesen entweder in seiner Mitte oder in je einem Viertel von den 
Enden einklemmte, und mit einem nassen bezw. einem mit Harz tiberpulverten 
Lappen in Longitudinalschwingungen versetzte. Das eine Ende des Klangstabes 
trágt eine runde Scheibe, mit welcher der Stab in das eine offene Ende eines 
Luftrohres hineinragt, in welch letzterem eben die Longitudinalschwingungen 
erregt werden sollen. 
  
  
(Ph. 255.) 
17) In dem Maasse, wie der Ton des Schwingungserregers tiefer wird, werden 
die Wellenlängen bei ihm und auch.in dem Luft- oder Gasrohr länger. Da man 
nun zur Beobachtung und Messung der Wellenlängen nach der Methode KunpT’s 
diese fertig gebildeten Staubwellen sehen muss, so verwendete KUNDT aus- 
schliesslich Glasrôhren. Da ferner die Linge eines Glasrohres doch eine be- 
schrinkte bleibt, so war es gerechtfertigt, zunüchst als Schwingungserreger longi- 
tudinal schwingende Stäbe zu nehmen, damit man im Luft- oder Gasrohr 
möglichst viele kurze Wellen hinter einander bekam, und so im Stande war, 
die Länge einer Einzelwelle genauer zu bestimmen. Um den Zusammenhang 
mit den Wellenlängen hier zu übersehen, ist es zunáchct nóthig. auf die Schwin- 
gungen der Stábe einzugehen. Für longitudinal schwingende Stábe gilt 
bekanntermaassen die Formel?) 
wobei vorausgesetzt wird, dass der Schwingungserreger, wie es ja bei KUNDT 
der Fall ist, an beiden Enden frei ist. Für den Grundton ist z — 1, für den 
zweiten Oberton z — 2 zu setzen. .£ bedeutet den Elasticitátsmodulus. Es ver- 
halten sich demnach die Obertóne eines longitudial schwingenden Stabes mit 
I) Meine Akustik, pag. 287. 
2) Vergl. meine Akustik, pag. 164. 
      
    
  
  
  
  
    
    
  
  
    
    
  
  
    
    
  
  
  
  
     
   
  
     
  
  
  
  
   
  
  
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