Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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Vibroscop von LissAJous. 
anstatt 16 Bestimmungspunkte für die zu bezeichnende Curve zu haben, man leicht 
auch deren 32 hat. Denn wihrend horizontal parallel AB zwei Theilstrecken 
und vertikal parallel CD allemal eine gerechnet 
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werden soll, muss offenbar, wenn man horizontal 
nur eine rechnet, vertikal eine halbe Theilstrecke 
gerechnet werden.  Schreitet man demnach z. B. 
vom Theilpunkt 2* zum Theilpunkt 3% weiter, so 
hat man dazwischen auch noch den Theilpunkt a, 
der, ohne dass er als ein Durchschnitt auf einer 
vertikalen Diagrammlinie wirklich angegeben ist, 
doch sofort beim Zeichnen der Curve als Halbirungs- 
punkt der verticalen Theilstrecke 76 durch das 
Augenmaass leicht erkannt wird. 
8) Ein anderes -Vibroscop Lissajous’s ist in 
Fig. 265 dargestellt. Bei ihm ist das Objekt der 
Beobachtung nicht eine schwingende Saite, sondern 
eine Stimmgabel NV. Auf einem der Zinken dieser 
Gabel wird ein heller Punkt 7 durch das Microscop #¢ beobachtet, von welchem 
auch wieder der Objektivtheil ¢ an einem Zinken der horizontal ins Gestell S 
eingeschraubten Gabel 47 be- 
festigt ist, während der Ocular- 
theil Z an dem horizontalen £ E 
Arm des Stativs S festsitzt. 
Um den Punkt x möglichst 
hell zu machen, kann durch 
eine Linse / ein Strahlenbündel 
einer Lichtflamme oder der 
Sonne auf ihn geworfen wer- : 
den. Schwingen beide Gabeln, Tm T IN 
so erhált man im Gesichtsfeld LU Hi QUA 
wiederum eine Schwingungs- sa 
curve als Resultante zweier (Ph. 265.) 
Componentalschwingungen, deren Schwingungsrichtungen sich unter den ver- 
schiedensten Winkeln gegen einander einstellen lassen, je nachdem man die 
Stimmgabel A bei einer Drehung um ihre Vertikalaxe eben festgestellt denkt. 
In der Figur ist die Sache so dargestellt, als fiele die Zinkenebene der Gabel V 
mit der Ebene des Papieres zusammen, insbesondere, wenn man sich dies in 
vertikaler Lage vors Auge gestellt denkt. Wiirde dann die Zinkenebene von 44 
senkrecht zur Ebene des Papiers gedacht, so erfolgten die Componental- 
schwingungen unter einem rechten Winkel gegeneinander. Drehte man die 
Gabel /V aus der soeben markirten Lage um 90° heraus, so fielen. beide 
Schwingungscomponenten in ein und dieselbe senkrecht zur Ebene des Papieres 
gerichtete Gerade. In je einer Zwischenstellung von der Gabel ZV ist der Winkel 
der Schwingungscomponenten zwischen 0? und 90? gelegen. 
Dieses Vibroscop kann nun namentlich dadurch sich nützlich machen, dass 
man mit ihm eine Stimmgabel ZV auf optische Weise mit einer gegebenen 
Gabel 77 aufs Genaueste unisono oder in einem erwünschten anderen Intervall 
abstimmen kann. Denn, kennt man die absolute Zahl der Gabe: 77 (selbstverstánd- 
lich. incl. ihrer Armirung mit dem Objektiv und dem diesem entsprechenden 
Gegengewicht), so kann auch sofort die absolute Schwingungszahl der Gabel V 
WiNKELMANN, Physik. I. 53 
  
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(Ph. 264.) 
     
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