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834 Vibroscopie und Vibrographie.
bestimmt werden. Für den Einklang ist die Schwingungscurve im Allgemeinen
eine Ellipse, die nach und nach sich in eine Gerade und von hieraus wieder in
eine Ellipse verwandelt. Erfolgt dieser Uebergang etwa zu rasch, so klebt man
zunüchst an einen der Zinken von /V ein kleines Bischen Wachs. Erfolgen die
Curvenübergánge nun noch rascher, so beweist dies, dass die Gabel durch
das Wachs sich noch mehr vom Einklang mit 77 entfernt hat. Man muss in
Folge dessen nach Entfernung des Wachses vorsichtig oben an den beiden Zinken
von AV etwas Metall wegschleifen und wieder beobachten. Erfolgen beim Auf-
kleben des Wachsklümpchens die Uebergánge aber langsamer, so würe dies
ein Beweis, dass die Gabel langsamer schwingen muss, um ohne Wachs den
Einklang zu erreichen. Man erzielt dies dadurch, dass man die Gabel am
unteren Theile der Zinken ein wenig abscehleift Man kann auf diese Weise
leicht Normalgabeln herstellen und kommt das Ohr hierbei schliesslich gar
nicht in Betracht. Selbstverstindlich wird man, wenn eine Unisonogabel erhalten
werden soll die Gabel /V schon so auswählen, dass sie nahezu den Einklang
mit Æ bildet, was ja leicht auch von einem wenig geübten Ohre erkannt werden
kann.
Später hat Rup. KôNIG einen Stimmgabelapparat construirt, wobei die das
Ocular tragende Stimmgabel durch den elektrischen Strom in Schwingung erhalten
wurde und welchem Apparate dann
specieli der Name »Vibrations-
mikroscop« verliehen wurde. Unsere
Fig. 266 zeigt denselben und zwar in
einer Form, wie sie ursprünglich, als
der Apparat namentlich von v. HELM-
HOLTZ bei seinen Untersuchungen über
Klangfarben und Saitenschwingungen
benutzt wurde, noch nicht vorhanden
war. Die ältere Form findet man im
Werke von v. HELMHOLTZ »die Lehre
von den Tonempfindungen« und eben-
so in MOLLER-POUILLET’s Physik ab-
gebildet. Die in unserer Figur dar-
gestellte Einrichtung ist wesentlich
compendiöser zunächst dadurch, dass
anstatt zweier Elektromagnete, von
denen je einer neben je einem der Stimmgabelzinken wirkte, nur ein Elektro-
magnet vorhanden ist, den KönıcG zwischen die Zinken setzte. Sodann besteht
eine Vereinfachung darin, dass Konic die schon von Lissajous eingefiihrte Strom-
schliessung und Stromóffnung, also das, was man auch wohl einen Stimmgabel-
Stromunterbrecher« nennt und welcher bei LissAjous und zunáüchst auch bei
KóniG in einem besonderen Stimmgabelapparat mit Quecksilbercontakt vorhanden
war, in den das Okular tragenden Stimmgabeltheil selbst verlegte und so dessen
Gabel selbst zum Stromunterbrecher einrichtete. Ferner liegt eine Annehmlich-
keit des Apparates in seiner jetzigen Einrichtung darin, dass anstatt des Queck-
silber-Contaktes ein Platin Contakt genommen- wurde, darin bestehend, dass die
Stromschliessung und Oeffnung durch ein an einem Zinken befestigtes kleines
Bündel dünner Platindrähte beim Schwingen der Gabel mit einem Platinblech in
Contakt kommt, bezw. seine Berührung mit letzterem wieder verliert. : Unsere
Fig. 266 zeigt nun den Apparat und kónnen wir in ihr den ganzen Zusammenhang
(Ph. 266.)
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