Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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836 Vibroscopie und Vibrographie. 
Vertikalebene befindet, was auch leicht zu erreichen ist. Denn der ganze Auf- 
satz auf die Vertikalsáule Z7 des Dreifusses P kann auch in einer von der in der 
Figur gezeichneten um 90? verschiedenen Lage bewerkstelligt werden. Aus der 
Art der Schwingungscurve, welche im Gesichtsfeld erscheint, lásst sich dann ein 
Urtheil über das Mitschwingen der Deckelplatte gewinnen. 
Direkt schwingende Körper wie Saiten, Stäbe, Platten und Glocken lassen 
sich bequemer auf ihre Schwingungen mit dem Vibrationsmikroscop untersuchen, 
da man bei denselben nicht nöthig hat, erst ein Stäbchen aufzukitten, sondern 
die genannten schwingenden Körper dem Vibrationsmikroscop gegenüber leicht 
in eine passende Stellung bringen kann. 
9) Im Vorausgehenden hatten wir es zu thun mit Einrichtungen, bei welchen 
Vibrationen wirklich stattfanden, denn es wurden ja tönende Stimmgabeln, 
Saiten u. s. w. verwendet. Man hat nun auch eine Reihe von Einrichtungen 
construirt, bei denen 
auf eine mechani- 
sche Weise Schwin- 
gungscurven dem 
Auge vorgeführt 
werden und spielen 
‚hierbei die optisch- 
akustischen Ro- 
tationsapparate 
eine Rolle, von de- 
nen wir einen, sei- 
nem Principe nach, 
kennen lernen wol. 
len. Nach diesem 
Principe wurde so- 
dann vonPFAUNDLER 
ein Apparat con- 
struirt, den wir in der 
neuesten Bearbei- 
tung von POUILLET- 
(Ph. 267.) MÜLLER’s Lehrbuch 
der Experimentalphysik durch PFAUNDLER, pag. 755, abgebildet finden und den wir 
in der Fig. 268 auch der Hauptsache nach dargestellt haben. Zu seinem Verstándniss 
ist es aber nôthig, zunächst die Fig. 267 zu beachten. In ihr erblicken wir einen 
mit dem Radius C 0'* um C beschriebenen kleinen Kreis, dessen Peripherie in den 
Punkten 0°, 1°, 2'.., in 16 gleiche Theile getheilt ist. Durch diese Theilpunkte 
sind acht Durchmesser mit einer entsprechenden Verlängerung gezogen, so dass 
sie auch über einen mit dem Radius C0’, also einem grósseren Radius wie C0, 
beschriebenen Kreis noch hinausragen. Fällt man von den Theilpunkten 0°, 1°, 2°... 
des kleinen Kreises Senkrechte auf den durch C gezogenen horizontalen Durch- 
messer, so liefern die Fusspunkte 1, 2, 3 .. . die aus dem Abschnitt 5 uns 
bekannte Theilung eines Sinusmaassstabes, auf welchem sich ein schwingender 
Punkt, der zwischen den Punkten 4' und 12° hin- und herschwingt, in den 
einzelnen Sechzehnteln der Schwingungszeit befindet. Nun wollen wir von den 
Punkten 0', 1’, 2' .. . in welchen die verlàngerten Durchmesser die Peripherie 
des grósseren Kreises schneiden, die Sinusstrecken C 1, C2... abtragen, so dass 
die Strecke 1' 1*— C1, 9'9*— C2... wird, und wobei zu beachten bleibt, 
  
72’ 
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
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