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838 Vibroscopie und Vibrographie.
Aehnliche Einrichtungen lassen. sich auch mittelst schwingender Lamellen
herrichten, deren Schwingungen rechtwinklig zu einander erfolgen und die oben
mit zwei vor einander sich bewegenden und mit je einem geraden Schlitze durch-
setzten Scheibe versehen sind. Es würde hierbei aber die Versinnlichung ‘einer
Schwingungscurve durch wirklich schwingende Korper zu Stande kommen.
10) Wir wollen nun eine andere Art von Vibroscopen betrachten, welche in
ihrer Vollendung ebenfalls von Lissajous bekannt gemacht wurden und wobei
das Wesentliche ist, dass Spiegel zur Verwendung kamen, so dass man diese
Art Vibroscope mit dem Namen »Spiegelvibroscope« bezeichnen kann. Eine
weitere Sache, welche bei diesen Vibroscopen als: neu hinzukommt, ist die, dass
man die Erscheinungen auch leicht objektiv machen kann, d. h. dass man die
Schwingungsfiguren in grósserem Maasstabe an einer Wand erscheinen lassen kann,
wodurch insbesondere beim Unterricht ein grosser Vortheil resultirt. Dieses
Objektivmachen der Erscheinungen gelingt sofort auch mit meinem oben be-
schriebenen Universal-Kaleidophon dadurch, dass man. die obere schwingende
Lamelle / oder das cylindrische Stábchen Z mit einem kleinen etwa 40 cz; grossen
Metallspiegelchen anstatt des leuchtenden Knópíchens versieht. Unmittelbar im
hellen Zimmer kann man dann die Sonne auf das Spiegelchen scheiner lassen
und erhált so an einer gegenüberstehenden Wand ein helles, kleines Feld, das
beim Schwingen des Stabsystems zu einer der vier verschiedenen und im Voraus
gehenden bezeichneten Arten von Schwingungscurven wird.
Fig. 269 stellt ein Stimmgabel-Spiegel-Vibroscop dar, wie es LISSAJOUS
zuerst einrichtete. In zwei passenden Stativen sind zwei Stimmgabeln so fest-
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(Ph. 269.)
geschraubt, dass die Zinkenebene der Gabel M vertikal und die der Gabel V hori-
zontal liegt. Die zugewendeten Zinken der beiden Gabeln sind oben mit je einem
kleinen Spiegel versehen, so dass durch doppelte Reflexion ein Lichtbündel in
das Beobachtungsfernrohr / gelangt. Dieses Lichtbündel, welches zunächst auf
den Spiegel der Gabel 47 fállt, kommt von einer hellen Petroleumlampe, deren
Glascylinder mit einem schwarzen Blechcylinder umhüllt wird, welcher letztere
an passender Stelle mit einem. kleinen Lóchelchen Z durchbohrt ist. Der Zu-
sammenhang ist klar. Das auf den Spiegel von 77 fallende schmale Lichtbündel.
wird von hier reflektirt und würde, wenn. ein Beobachter direkt in diesen Spiegel
hineinsáhe, er beim Schwingen der. Gabel /7 eine helle vertikale Lichtlinie als
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