Methode von FIZEAU und CORNU. 7
nur angenähert zu verwirklichen wäre, gar nicht erst ein; er giebt vielmehr dem
Rad innerhalb passender Grenzen eine nach bestimmtem Gesetz zu- oder ab-
nehmende Geschwindigkeit und registrirt das Gesetz dieser Bewegung auf
elektrischem Wege; ebenfalls elektrisch registrirt er die genauen Zeitpunkte des
Erscheinens und Verschwindens des Bildes; ein Chronograph endlich registrirt
gleichzeitig die Sekunden. Auf die Einzelheiten, Aufstellung der Apparate,
günstigste Sichtbarmachung des Bildes u. s. w. kann hier nicht eingegangen werden.
Bei den Versuchen von 1873 war /— 10:310 £x, bei denen von 1874 /= 23:100 £m;
dort wurden 658, hier 405 Einzelbeobachtungen gemacht und zwar die meisten
zur Nachtzeit mit DRuMMOND'schem Kalklicht, nur wenige mit Sonnenlicht;
4 konnte bis auf 1600 gesteigert werden, und es konnte demgemiss noch 75,
verwerthet werden. Die Messungen von 1873 ergaben (reducirt auf den leeren
Raum, s. u.) im Mittel
V — 298500 zE 500,
diejenigen von 1874 liefern
V — 300400 = 300,
im Mittel wird also
V — 299950 == 400,
sodass der wahrscheinliche Fehler auf 1 bis 2 Tausendtel herabgemindert ist.
Youxc und Fomnzrs!) modificirten die FizEAU'sche Methode in der Weise,
dass sie zwei Reflektoren hintereinander statt eines einzigen aufstellen; man
hat dann zwei Bilder mit verschiedenen Perioden; wührend das eine heller wird,
wird das andere dunkler; die Drehgeschwindigkeit, bei der beide gleich hell
sind, so wie diejenige, bei der das eine Bild am hellsten, das andere am
dunkelsten ist, wird mit dem Chronographen bestimmt. Das Endergebniss
lautet
V — 301300;
benutzt wurde dabei elektrisches Licht.
5) Methode von FoucauLT. Schon aus Anlass der bekannten Versuche
WHEATSTONE's über die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Elektricität in Drähten
hatte AraGO?) (1838) darauf hingewiesen, dass die Methode des rotirenden
Spiegels auch für die Entscheidung der betreffenden optischen Fragen Anwendung
finden könne. Aber erst FoucAauLT®) gelang es, die Schwierigkeiten zu über-
winden und (1849) die Geschwindigkeit des Lichtes zu messen. Das Bild eines
durch Sonnenlicht beleuchteten Spaltes würde durch eine geeignete Linse in einer
bestimmten Entfernung entworfen werden, wenn nicht die Strahlen durch einen
drehbaren Spiegel schon vorher aufgefangen und, bei einer bestimmten Stellung
dieses Spiegels, nach einem weit entfernten Hohlspiegel derart geworfen würden,
dass, durch die Wirkung einer zwischengestellten Linse, gerade in ihm das Bild
entsteht; da ferner der Hohlspiegel so steht, dass seine Axe mit der Axe des
auffallenden Strahlenbündels zusammenfällt, nimmt das ganze Licht den gleichen
Rückweg und es entsteht, wie bei FizEAU, ein mit dem ursprünglichen zusammen-
fallendes reflectirtes Bild, so lange der drehbare Spiegel ruht; dagegen wird es,
sobald der Spiegel rotirt, zwar ebenfalls, in Folge der Dauer des Lichteindrucks
stetig, aber gegen das ursprüngliche Bild verschoben erscheinen, weil der Spiegel
1) YouNG und Forses, Proc, R. Soc. 32, pag. 247. 1881,
?) ARAGO, Compt. rend. 7, pag. 954. 1838. — Pocc. Ann. 46, pag. 28. — Compt.
rend. 30, pag. 489. 1850.
3) FoucAULT, Compt. rend. 30, pag. 551. — Pocc. Ann. 81, pag. 434. 1850. (Methode.)
— Compt. rend. 55, pag. 501 u. 792. 1862. — Pocc. Ann. 118, pag. 485 u. 580 (Messung)..