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8 Lichtgeschwindigkeit.
in der Zeit zwischen den beiden Reflexionen an ihm sich um einen kleinen
Winkel gedreht hat. Um diese Verschiebung zu messen, ist einmal dicht hinter
dem Spalt ein feines, in Glas geritztes Gitter aufgestellt, und sodann werden die
reflectirten Strahlen, ehe sie dieses Gitter erreichen, durch eine unter 45? geneigte
Glasplatte nach der Seite reflectirt, erzeugen hier das Bild, und dieses resp. seine
Verschiebungen werden mit Mikroskop und Glasmaassstab gemessen. Da die
Entfernung des rotirenden vom Hohlspiegel gross sein muss, modificirte FOUCAULT
später die Methode, um sie auch im Raum eines grösseren Zimmers ausführbar zu
machen, derart, dass er den Hohlspiegel etwas schräg stellte, die in Folge dessen
etwas seitlich reflectirten Strahlen in einem zweiten, passend entfernten Hohl-
spiegel zu einem Bilde vereinigte, und schliesslich erst von dem fünften, senk-
recht aufgestellten Hohlspiegel den Rückweg antreten liess. Ist nun © der ge-
dachte Drehungswinkel des Spiegels, also 2¢ der Winkel der zurückkehrenden
mit der hingehenden Strahlenaxe, ist ferner 7 die Entfernung des drehbaren
Spiegels vom leuchtenden Objekt, d die Verschiebung, 27 der Weg des Lichtes,
42 die Zahl der Umdrehungen des Spiegels in der Sekunde, so hat man für den
Zeitwerth des Lichtweges wiederum wie bei FizEAU zwei Ausdrücke, nümlich
einerseits wieder 97/7, andererseits g/2xz, oder da q — darc Zang d/r, also mit
genügender Genauigkeit (da sehr klein ist) ¢ = d/27 ist, Z/Axz 7r; die Ver-
gleichung liefert also
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Als Resultat seiner Messungen giebt FoucauLT ohne nähere Einzelheiten
V — 298000 Am
an. Im Princip ist jedenfalls diese Methode weniger günstig als die FizEAU'sche,
da sie ausser der Messung der Strecken 7 und z und der Tourenzahl z noch die
Messung der sehr kleinen Verschiebung 4 erfordert. Um diese aber grösser zu
gestalten, muss man die Tourenzahl erhóhen, und zwar auf einen so hohen
Werth, dass die Festigkeit der Aufstellung des kleinen Spiegels und die Zuver-
lássigkeit des Ganges der Versuche leidet.
Erst MicHELSON!) in Washington gelang es, auch bei mässiger Tourenzahl
eine starke Verschiebung zu erzielen, und zwar durch erhebliche Verlängerung
der Strecke /. Bei FovucauLT's Anordnung war dies nicht móglich, weil der
Hohlspiegel, je weiter entfernt von dem Drehspiegel, desto grósser hátte sein
müssen, um einen ausreichenden zeitlichen Complex von Lichtbündeln an die
Beobachtungsstelle zurückzuwerfen, und seine Dimensionen wáren bald ins
praktisch Unmógliche gewachsen. MiCHELSON stellt nun die zwischen Drehspiegel
und festen Spiegel (für den er übrigens einen Planspiegel wáhlt) anzubringende
Linse nicht wie FoucauLT, nahe am Drehspiegel, sondern so auf, dass sich der
Drehspiegel in ihrer sehr betráchtlichen Hauptbrennweite befindet; auf den Ab-
stand des festen Spiegels kommt es dann gar nicht an, es genügt vielmehr, dass
er mit der Linse gleiche Dimensionen habe. So konnte MicHELSON bei der
ersten Versuchsreihe bis zu /= 150 »; in der zweiten sogar bis zu 7 — 600 z
gehen. Die Linse musste freilich 20 cz, der Spiegel 3 cz; Durchmesser haben,
die Brennweite der ersteren betrug 45 z und der Abstand x war 9 z, dagegen
war schon eine Tourenzahl von z — 198 resp. z — 250 ausreichend, und die
Verschiebung ging bis zu 183 zz, sodass, da noch 0:01 z4 beobachtet werden
!) MICHELSON, Sill. J. (3) 15, pag. 394. 1878. — Proc. Am. Soc. of Sc. 1878, pag. 71.
-— Sill. J. (3) 18, pag. 390. 1879. — Naut. Alm. Wash. 1880, pag. 109. — Naut. Alm. 1885,
pag. 235.
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