180 Die Begrenzung der Strahlen und die von ihr abhängigen Eigenschaften:
sich ja mehr und mehr der hinteren Brennebene nähert, und obige Beziehung
mit der Definition der vorderen Brennweite zusammenfällt.
Bei geodätischen Messungen will man oft aus der Grösse des Bildes eines
bekannten Gegenstandes (Messlatte) auf die Entfernung des letzteren einen Schluss
Diese Entfernung £, gemessen von der Eintrittspupille des Systems, ist
J
“lw
ziehen.
Ín solchen Füllen ist es vortheilhaft, zur Bestimmung von Z sich der ein-
facheren Formel £g w = j'/f bedienen zu können; zu diesem Zwecke muss
man also die Æ-P des Instruments in dessen vorderen Brennpunkt verlegen.
5) Der Strahlengang ist endlich von grosser Wichtigkeit in den zahlreichen
Fällen, in denen optische Instrumente dazu dienen, um aus den Grössen der
Bilder, die sie entwerfen, die Grösse von deren Objekten zu ermitteln, also zu
Messungen. Da die Bilder niemals wirklich dioptrisch vollkommen sind,
da ferner das Auge des Beobachters die Fähigkeit der Accommodation für ver-
schiedene Entfernungen besitzt, und da dasselbe endlich eine beschränkte Seh-
schärfe hat, so wird die Einstellung auf das Bild immer einer gewissen Unsicher-
heit unterliegen. Mit anderen Worten es wird im Allgemeinen die Ebene, welche
der Netzhaut des beobachtenden Auges bei dessen momentanem Accommodations-
t ist, die Pointirungsebene, mehr oder minder weit entfernt
zustand conjugir
sein von der Ebene, in welcher das schärfste Bild des anvisirten Objektes liegt,
der Bildebene. Der Messung
— mag dieselbe mittelst körper-
licher Marken (Fáden oder dergl.)
oder mittelst der Bilder selbst
R.— (Heliometer) erfolgen — wird
daher im Allgemeinen nicht das
wahre, sondern das Zerstreuungs-
bild des gemessenen Gegen-
standes in der Pointirungsebene
unterworten. Die Grosse des-
selben ist nach dem oben Ausgeführten bestimmt durch den Gang der Haupt-
strahlen. Denn da auf diesen die Mitten der Zerstreuungskreise unscharfer Bild-
punkte liegen, so bestimmen die Durchstossungspunkte der Hauptstrahlen mit der
Pointirungsebene unmittelbar die Bildgrósse. In der Pointirungsebene O,'O;'
(Fig. 345) wird O,' als Bild jedes Punktes O,, Æ, aufgefasst, welcher auf dem
zu O,'P' im Objektraum conjugirten Hauptstrahle liegt, somit O,'O,' als Bild
von O,O0, oder auch von A,,. Umgekehrt wird das Bild desselben Punktes O,
in O,' oder A,' und das Bild von 0,0, in O, Oz' oder R,'R, aufgefasst, je
nachdem die Pointirungsebene sich in O' oder Æ' befindet.
Nun ist (Fig. 345)
’
' Ry,
|
7
z^
GR,
(Ph. 345.)
y=E gw; y=tgw
wenn y die Ordinate des Objektes, & sein Abstand von der Eintrittspupille Æ und w
die Neigung des Hauptstrahles gegen die Axe ist; analog y' die in der Pointirungs-
ebene aufgefasste Bildgrósse, £' der Abstand der Pointirungsebene von der Austritts-
pupille P' und z»' der zu zv conjugirte Winkel. Daher wird die in der Pointirungs-
ebene gemessene Ve rgrósserung
lt = (1)
Nehmen wir das Tangentenverhültniss in den Pupillen als constant, d. h.