Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

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Herstellung der leuchtenden Dämpfe. 395 
BUNSEN!) verwandten die Flamme des Schwefels, des Schwefelkohlenstoffs, des 
Alkohols, des Bunsen-Brenners, des Kohlenoxyds, des Wasserstoffs und des 
Knallgases. Wir haben dadurch Flammen, deren Temperatur zwischen etwa 
1000° und 3000° liegt, welch letzterer nur sehr wenige Körper noch widerstehen. 
Man führt die Substanzen in diese Flammen ein, indem man ein Körnchen mit 
einem zu einer Oese gebogenen Platindrath fasst. Namentlich werden in dieser 
Weise die leicht flüchtigen Chlorsalze verwandt. Will man längere Zeit Dampf 
erzeugen, so kann man nach dem Vorgang von MITSCHERLICH?) Glasröhrchen 
an einem Ende zuschmelzen, mit Salzlösung füllen, das offene Ende durch ein 
Bündel Asbestfäden oder dünne Platindrähte verstopfen; das Ende der letzteren 
hält man in die Flamme; sie wirken dochtartig, führen der Flamme immer neue 
Flüssigkeit zu. Denselben Zweck erreicht Gouv?) für Leuchtgasflammen, indem 
er das Leuchtgas erst durch eine Flasche strömen lässt, in welche fein zer- 
: gekrönt stáubte Salzlósung oder auch fester Salzstaub hineingeblasen wird. Das Gas 
is auf reisst dann Theilchen mit und verdampft dieselben. 
MITSCHERLICH*) und SALET®) haben vielfach leicht verdampfende Substanzen 
He cJ in einem borizontalen Rohr erhitzt, durch das Rohr Wasserstoff strómen lassen, 
i welcher bei seinem Austritt angezündet wird und das Spectrum der verdampften 
Substanz zeigte. Manchmal ist es wünschenswerth, die Dàmpfe nicht in Luft zu 
verbrennen, weil sich dann sehr leicht Oxyde bilden und deren Spectrum domi- 
m nirt, welche Verbindung des Elementes man auch in die Flamme bringt. Man 
kann dann dem Leuchtgas Chlor-, Brom- oder Joddámpfe beimischen. Um môg- 
lichst niedrige Flammentemperatur zu erhalten, liess SALET9) die Flammen an 
einem Blech entlang brennen, welches von der andern Seite durch einen Wasser- 
strom kalt gehalten wurde. 
  
  
Die Temperaturen der oben genannten Flammen reichen nicht in allen 
Fállen aus; dann haben wir im galvanischen Kohlebogen eine Flamme von weit 
hóherer Temperatur (3000—5000?), welche gleichzeitig viel gewaltigere Licht- 
mengen zu produciren gestattet, so dass sie zur genauen Untersuchung der 
ch | Spectren am geeignetsten erscheint. Bekanntlich brennt die positive Kohle hohl 
| und wird viel heisser, als die negative; man macht sie zur unteren Kohle der 
vertikal stehenden Lampe, und legt in die Hóhlung die Substanzen, die verdampft 
werden sollen. Zweckmüssig ist es, die untere Kohle von grósserem Querschnitt, 
etwa 2 c? zu nehmen, weil sonst die geschmolzenen Salze oder Metalle leicht 
herunterfliessen. Auch in diesem Falle kann man den leuchtenden Dampf sich 
in einer anderen als der Lufthülle bilden lassen, indem man die obere Kohle 
durchbohrt, und einen Gasstrom durch sie zuführt. Zweckmássiger ist aber in 
solchen Fallen die Benutzung eines Blockes aus Kohle, Kalkstein oder Magnesia ?); 
derselbe wird mit zwei horizontalen, sich in der Mitte kreuzenden Bohrungen ver- 
sehen, eine dritte Bohrung geht von oben bis zum Kreuzungspunkt. Zwei gegen- 
überlhegende Kreuzarme dienen zur Einführung isolirter Kohlestábe, so dass im 
  
!) KIRCHHOFF und BUNsEN, PocG, Ann, 110. 1860. 
?) MITSCHERLICH, PoGG. Ann. r16. 1862. 
3) Gouv, Ann. de chim. (5) 8. 1879. 
^) MITSCHERLICH, Pocc. Ann. 121. 1863. 
*) SALET, Ann. de Chim. (4) 28. 1873; vergl. auch SALET, Traité élémentaire de Spectro- 
scopie, Paris, Masson. 1888. 
$) SALET, Ann. de Chim, (4) 28. 1873; vergl. auch SALET, Traité élémentaire de Spectro- 
skopie, Paris, Masson. 1888. 
7) LivEING und DEWAR, Proc. Roy. Soc. 1879; Proc, Cambridge Phil Soc. 4. 1882.
	        
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