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erscheinungen aufzusuchen, oder welche an sich durch ein vom normalen ab-
weichendes Verhalten ein besonderes Interesse beanspruchen kónnen.
Wie erkennt man, ob ein vorgelegter Kórper fluorescirt?
5) Um die Bedingungen klarzulegen, welche sich für die Untersuchung am
günstigsten erweisen, ob ein Kórper Fluorescenz zeigt, wollen wir uns abermals
der Lósung von schwefelsaurem Chinin bedienen. Bei dieser erleiden nur die
üussersten violetten Strahlen des sichtbaren Spectrums eine merkliche Absorption,
in erhóhtem Maasse dagegen die ultravioletten. Statt dieser innerhalb der
Flüssigkeit zurückgehaltenen Strahlung sendet sie uns in dem Fluorescenzlichte
das sichtbare schón blaue Licht zu. In diesem speciellen Falle also ist es
hauptsächlich das unsichtbare Licht, das die Wirkung hervorruft, und dieser Um-
stand war hauptsächlich Schuld daran, dass die Erklärung der Fluorescenz erst
nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang.
Von vornherein ist aber offenbar kein Grund einzusehen, warum in Bezug auf
die Erregung der Fluorescenz die ultravioletten Strahlen einen Vorzug vor den
sichtbaren haben sollten, und in der That werden die am stärksten fluorescirenden
Körper vorzugsweise durch sichtbares Licht erregt. Man wird vielmehr bei der
Prüfung einer Substanz darauf, ob sie fluorescirt oder nicht, die verschieden-
artigsten Strahlen als Erreger probiren. Verschiedene Lichtquellen enthalten nun
auch Strahlen verschiedener Brechbarkeit; man wird daher als Erreger theils
Lichtquellen auswählen, welche die sichtbaren Strahlen vorzugsweise enthalten,
als auch solche, deren Strahlung möglichst mit in das Ultraviolett hineinreicht.
Zweitens wird man unter analog zusammengesetzten Lichtquellen diejenigen
auswählen, welche die grösste Intensität besitzen.
Drittens endlich muss man das erregende Licht in möglichster Concentration
auf den zu untersuchenden Körper wirken lassen, besonders wenn man nach den
Vorversuchen vermuthet, dass das Versuchsobjekt nur Spuren von Fluorescenz
aufweisen wird.
6) Zweckmässige Lichtquellen.
Für Untersuchungen im sichtbaren Gebiet empfiehlt sich die Anwendung
des Sonnenlichtes oder des elektrischen Bogenlichtes; bei Erregung durch ultra-
violette Strahlen dagegen ist der Gebrauch des Voltabogens dem Sonnenlicht vor-
zuziehen, weil es Strahlen von weit grösserer Brechbarkeit enthält!). Es mag
bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen werden, dass zur Herstellung des
Spectrums hoch brechbarer ultravioletter Strahlen die Anwendung von Prismen
und Linsen aus Glas unstatthaft ist, da alle Glasarten, wenn auch in verschiedenen
Maasse, diese Strahlen absorbiren. Am besten benutzt man Präparate aus Quarz
oder farblosen Varietäten des Flussspaths; weniger zweckmässig, aber immerhin
für viele Fälle ausreichend hat sich auch Kalkspath erwiesen?) Nach DEs
LANDRES?) sind Quarz und Flussspath durchlássig bis A — 0:000185 s», Kalk-
spath bis A — 0:000220. Sichtbar macht man den ultravioletten Theil des
Spectrums entweder mit Hilfe fluorescirender Kórper (weiter unten wird davon
ausführlicher die Rede sein) oder auf photographischem Wege (vergl. den Artikel
»Chemische Wirkungen des Lichtes).
Weitere Lichtquellen, die sich durch ihren Reichthum an ultravioletten
Strahlen auszeichnen, sind die Magnesiumlampe (nach einer Angabe von
1) Stokes, PoGG. Ann. 123, pag. 30. 1864.
2) Stokes, PoGG. Ann. 123, pag. 472. 1864.
3) pgs LANDREs, Ann. de chim. (6), Bd. 14, pag. 33. 1888.
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