Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

        
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
    
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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550 Interferenz des Lichts, 
Namentlich im Roth ist die Abweichung beträchtlich; immerhin geben die 
Messungen NEwTON's zum Theil richtige Werthe und wurden mehr als hundert 
Jahre lang durch keine genaueren ersetzt, selbst FRESNEL berechnet nach ihnen 
die Wellenlángen (Oeuvr. compl. T. II, pag. 24), wenn er auch die Vermuthung 
ausspricht, dass die Resultate NEwTON's für das Roth ein wenig zu klein seien 
(Oeuvr. compl. T. 1, pag. 327). 
In der siebenten Beobachtung des ersten Theils vom zweiten Buch beschreibt 
NrwTON weiter die Verbreiterung der Ringe bei schiefer Betrachtung derselben. 
Er schliesst daraus, dass die Luftdicke eines und desselben Ringes umgekehrt 
proportional dem Cosinus eines Winkels () sei, dessen Sinus »die erste von 
106 mittleren Proportionalen zwischen dem Sinus des Einfallswinkels und des 
Brechungswinkels, von dem grósseren aus gerechnet« sei, das heisst, wenn Z den 
Einfalls-, * den Brechungswinkel bezeichnet, 
; P. Di, 105 -o- ^ . 
sin u = sin — 106 (sinr — sini) = 1587 7 
unter z den Brechungsexponent für den Uebergang aus Glas in Luft verstanden. 
Wir wissen, dass die fragliche Luftdicke umgekehrt proportional dem Cosinus 
des Brechungswinkels (7) ist, dass NEwroN's Messungen also ein etwas zu kleines 
Resultat ergeben haben. NEwTON beschreibt seine Beobachtung nicht genau 
genug, dass man beurtheilen kónnte, woran das liegt; vielleicht hängt es mit 
der Beobachtungsweise zusammen. N. hat einer früheren Stelle (Beob. 6) zu- 
folge die Durchmesser der Ringe mit dem Zirkel gemessen, dabei befindet sich 
das Auge in der durch den Mittelpunkt derselben gehenden Vertikalebene, nimmt 
man nun als Einfallswinkel den Winkel, welchen die vom Mittelpunkt nach dem 
Auge gezogene Gerade mit der Verticalen macht, und als Entfernung des Auges 
die von NEwTON bei einer kurz vorhergehenden Beobachtung angegebene von 
ungefähr 8 Zoll an, so erhält man in der That Zahlen, die von den seinigen 
nicht sehr weit abweichen. 
Die zehnte Beobachtung beschreibt die Wirkung eines zwischen die Gläser 
gebrachten Wassertropfens. Die Ringe ziehen sich im Bereich desselben zu- 
sammen ungefähr in dem Verhältniss von 8 zu 7. Die Dicken einer Luft- und 
einer Wasserschicht, welche einen Ring derselben Ordnung erzeugen, verhalten 
sich also nahe wie 4 zu 3.. NEWTON schliesst, dass vielleicht allgemein für ein 
beliebiges Mittel der Brechungsexponent aus ihm in Luft das Dickenverhiltniss 
von Schichten dieses Mittels und von Luft angebe, welche die gleichen Ringe 
erzeugen. 
Endlich behandelt NewTon (24. Beobachtung und Schluss des zweiten Theils 
vom zweiten Buch) die Erscheinungen, welche sich bei Betrachtung der Ringe 
durch ein Prisma zeigen. Man sieht dann auf der einen Seite des Mittelpunkts 
eine sehr viel grössere Anzahl von Ringen als vorher, während sie auf der andern 
verschwinden. NEwTON erklärt dies ganz richtig durch die verschieden starke 
Verschiebung, welche die verschiedenfarbigen Ringe durch die Brechung im 
Prisma erfahren. Unter den Ringen derselben Ordnung, welche die verschiedenen 
Farben bilden, sind die áusseren roth, die inneren violett, da aber Roth weniger 
stark gebrochen wird als Violett, so werden auch jene Ringe weniger stark ver- 
schoben als diese und das bewirkt auf der in der Richtung der Verschiebung 
gelegenen Seite eine Annäherung, auf der entgegengesetzten eine Entfernung. An 
einer bestimmten Stelle des Ringsystems wird die Annüherung zu einem Zu- 
sammeníallen des rothen und violetten Ringes führen und da die zwischenliegen- 
den Farben ebeníals mit den üusseren zusammenfallen, wird hier ein weisser 
  
  
 
	        
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