Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

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552 Interferenz des Lichts. 
Brechungswinkels von Strahlen, welche aus dem ersten in das zweite Mittel über- 
gehen (Opt. lib. II, pars III, prop. 17) und: wenn Strahlen derselben Art unter 
verschiedenen Winkeln in ein und dasselbe Mittel eintreten, so verhalten sich 
ihre Anwandlungen in demselben zu einander, wie die Produkte aus der Secante 
des Brechungswinkels und der Secante eines Winkels, dessen Sinus ist 
105 + z 
106 
prop. 15). Welchen Zusammenhang NEwTON zwischen den Anwandlungen eines 
Lichttheilchens vor und nach seinem Uebergang aus einem Mittel in ein anderes 
annahm, geht aus seinen Aeusserungen nicht klar hervor?) 
Nach diesen Annahmen erklärt sich nun die Entstehung der Ringe folgender- 
maassen. Es werde der Einfachheit wegen angenommen, dass einfarbige Licht- 
strahlen. auf die erste ebene Fläche À B (Fig. 460) einer dünnen Luftschicht auf- 
fallen, die sich zwischen dieser und einer kugelfórmigen Schicht CD befindet, 
sin», wenn z den Brechungswinkel bezeichnet!) (Opt. lib. IT, pars III, 
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deren Krümmung in der Figur der Deutlichkeit wegen viel zu gross gezeichnet ist. 
Die auf AB treffenden Strahlen sind nun theils in der Anwandlung des leichten 
Zurückgeworfenwerdens und theils in der des leichten Durchgehens. Die ersteren, 
die an allen Stellen der Fláche A4 Z in gleicher Menge nach vorn zurückgeworfen 
werden, sind in der Figur nicht gezeichnet, nur die durchgehenden sind ange- 
geben. Von diesen gehen die in dem Punkte Z, wo die Kugelfliche CD die 
Ebene AB berührt, und dessen nächster Umgebung auffallenden Strahlen auch 
durch die Fläche CD hindurch, denn sie befinden sich noch in der Anwandlung 
des leichten Durchgehens, wenn sie sie treffen, und es geschieht dies auf einer 
Kreisfläche um Æ, wo die Dicke der Zwischenschicht noch nicht die Linge einer 
Anwandlung erreicht hat. Von der Stelle an, wo letzteres der Fall ist, bis zur 
doppelten Dicke werden auf einem um die eben erwähnte Fläche herumliegen- 
den Kreisring die Strahlen an der Fläche CD reflektirt, da sie dieselbe in der 
Anwandlung des leichten Zurückgeworfenwerdens erreichen. In einem weiteren 
Kreisring, der die zwischen der doppelten und dreifachen Dicke einer Anwand- 
lung gelegene Stelle der dünnen Schicht einnimmt, werden die Strahlen wieder 
durchgelassen und so fort. So entsteht an der zweiten Flüche (C.D) ein be- 
ständiger Wechsel von durchgelassenen und zurückgeworfenen Strahlen, wie es 
1) Nach der oben (pag. 550) gelegentlich der Besprechung der Verbreiterung der Ringe bei 
schiefer Betrachtung gemachten Bemerkung muss dafür gesetzt werden: sie verhalten sich wie 
die Quadrate der Secanten der Brechungswinkel. 
7) Vergl. FEUSSNER, PoGG. Ann. 160, pag. 321ff. 1877. 
  
        
    
  
  
    
       
  
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