Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

  
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Verwendung von Interferenzerscheinungen zu physikalischen Untersuchungen. 
sich mit diesen Erscheinungen beschäftigt und in neuerer Zeit sind sie von ver- 
schiedenen Forschern!) näher untersucht worden. 
Wenn auch eine genauere Besprechung der mannigfaltigen Verwendungs- 
weisen der verschiedenen Interferenzerscheinungen zu physikalischen Unter- 
suchungen zu weit führen würde und auch nicht an diesen Ort gehört, so wollen 
wir doch einen gedrängten Ueberblick darüber geben. 
Vielfach sind Interferenzerscheinungen, namentlich die der dünnen Blättchen, 
zu genauen Längenmessungen und noch mehr zu genauen Bestimmungen von 
Längenänderungen benutzt worden. Methoden zur direkten Vergleichung von 
Mikrometerschrauben oder Schlittenverschiebungen mit Wellenlängen (von Natrium- 
licht), wodurch Längenmessungen auf die Wellenlänge als Einheit zurückgeführt 
werden kónnen, haben K. R. KocH?) sowie A. MicHELsON und E. MORLEY®) an- 
gegeben und zur Anwendung gebracht. — Für die Dickenbestimmung von Blätt- 
chen und Platten in Wellenlängen haben Vorschriften gegeben FizEAU*) (speciell 
für dünne Silberschichten durch Verwandlung in Jodsilber und Bestimmung von 
dessen Dicke durch Farben dünner Blättchen), Quincke®) (durch die Farbe gleich- 
dicker Luftschichten), WERNICKES) (nach dem Fizeau'schen Verfahren unter An- 
wendung spectraler Zerlegung), WIENER ") (Verbesserung der QuiNckE'schen Methode 
besonders durch spectrale Zerlegung) Mac& DE LéPINAYS) (durch "Tarsor'sche 
Linien), und CANTONE®) (durch zweifarbige Beleuchtung). — Als einigermaassen 
verwandt mag hier eine Benutzung der Streifen dünner Blättchen erwähnt werden, 
die in den verschiedenartigsten experimentellen Anordnungen eine Rolle spielen 
kann, nämlich die, wo sie zur Bestimmung der genauen gegenseitigen Lage 
zweier Flächen in gewissen Zeitpunkten des Versuchs dienen, So benutzen sie 
K. R. Koca!® bei Sphirometermessungen, MICHELSON u. MORLEY bei ihrem 
vorhin erwähnten Verfahren der Theilung von Maassstäben, AUERBACH!!) bei 
seiner Methode der Härtebestimmung. 
Die Gestaltsänderung der Oberfläche elastischer Körper untersuchte COrRnu ”) 
mittelst der Streifen dünner Blüttchen. Dieselbe Methode wandte K. R. Kocu?) 
zur Bestimmung des Elasticitütscoéfficienten durch Biegung besonders bei Krystallen 
1) Cornu, Compt. rend. 93. 1881; Journ. de phys. (2) I, pag. 293. 1882. — HURION, 
Journ. de phys. (2) 1, pag. 303. 1882; Compt. rend, 94, pag. 1345; 95, pag. 75. 1882. — 
MASCART, Compt. rend. 108, pag. 591. 1889; "Traité d'opt I, pag. 429. 1889. — Lord 
RAYLEIGH, Phil mag. (5) 28, pag. 77 u. 189. 1889. — MACE DE LEPINAY et PEROT, Journ. 
de phys. (2) 9, pag. 376. 1890. 
2) K. R. KocH, Berichte der naturf. Ges. zu Freiburg i. B. 8, pag. 123; WiED. Ann. 18, 
pag. 511. 1883. 
3) A. MICHELSON u. E. MOoRLzY, Sill Journ. 34, pag. 427. 1887. 
4) FIZEAU, Compt. rend. 52, (1), pag. 274. 1861. 
5) QUINCKE, PoGG. Ann. 129, pag. 178. 1866. 
6) WERNICKE, Berl. Monatsber. Febr. 1876; PocG. Ann. Erg.-Bd. 8, pag. 65. 1878. 
7) WIENER, WIED. Ann. 31, pag. 632. 1887. 
8) Macé DE LÉPINAY, Annales de chim. et de phys. (6) to, pag. 68. 1887. 
9?) CANTONE, R. Acc. dei Lincei (4) 4, pag. 815. 1888. 
10 K, R. KocH, WiED. Ann. 3, pag. 611. 1878. 
1 AUERBACH, WIED. Ann. 43, pag. 61. 1891. 
12) Cornu, Compt, rend. 69, pag. 333. 1869. 
13) K, R. KocH, WIED. Ann. 5, pag. 251. 1878; 18, pag. 325. 1883. 
     
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
  
     
    
	        
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