Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
  
Theorie des Lichtes für durchsichtige Medien. 
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Für Wasser muss man also derartige annehmen und zwar mit bedeutenden 
Polarisationen für langsam veränderliche elektrische Kräfte. 
Man sieht, dass man die Resultate der mechanischen Theorie in die der 
elcktro-magnetischen überführen kann, wenn man das dort auftretende Massen- 
verhältniss J/,:m, als Polarisation e, der bestimmten Molekiilart definirt. Auch 
geht dadurch der Werth von #2 nach (12') in die Dielectricitätsconstante e 
[Formel (20)| über, falls man noch z — mp annimmt!) und die Kórpermoleküle 
als unmagnetisirbar.  Ebcnso wird dadurch die Dispersionsformel (14") in die 
aus (22) sich ergebende übergeführt. 
Da für ı — œ die Absorbtion fiir jeden endlichen Werth der Coéfficienten 
a, unendlich klein wird, so muss der bisherige Ansatz noch vervollständigt 
werden, wenn auch die Eigenschaften der Metalle mit in den Kreis der Be- 
trachtungen gezogen werden soilen. 
Ausgehend von der Vorstellung, dass für sehr langsame Bewegungen (x em) 
die elektrische Polarisation (d. h. eventuell der Aether selbst) keine Gleichgewichts- 
lage annimmt, sondern der elektrischen Kraft unbegrenzt folgen kann, sodass ein 
Strömen der Polarisation (des Aethers) stattfindet, würde man statt (18) erhalten: 
0x 0 i 
A An AX + 2; + 2X5). 
A ist die specifische elektrostatisch gemessene Leitungsfáhigkeit des Korpers. 
Man wiirde dann anstatt (21) erhalten: 
m2 = A?[— i4nxA« 4- 1 7 Eg (z)] [1 2- Eva (9) (21) 
d. h. für sehr langsame Schwingungen: 
(p? — p'?) = A? eu, 2 ph dida, (25) 
wo s und p nach (20) als Dielektricitäts- resp. Magnetisirungsconstante des 
Metalls definirt sind. Für sehr schnelle Schwingungen dagegen würde (21') er- 
geben, falls man sj;(x) in der einfachsten Form: 
  
  
EZ e RM 
. a b; 
]o-7 —^--—75 
annimmt 
b 
)]p— 4 
2. 59! 42 PETS OHNE IS T 
2 $ A 1+ SE t hy il 
i r2 (26) 
hos 9 xi ; £7 an/t = 
255 A d= —+ S : by 2 a 
if t 5 
Man erkennt, dass, falls p2 << p'2 ist, dann die Schwingungsdauer t Kleiner 
sein muss als mindestens eine Eigenschwingungsdauer = VO des Metalls. 
Da in der That fiir Lichtschwingungen in Metallen 2? stets kleiner als p'? ge- 
funden ist (cf. weiter unten, Abschnitt: Absorbirende Medien), so muss man nach 
dieser Theorie?) annehmen, dass die Metalle Eigenschwingungen im Ultrarothen 
besitzen. P. DRUDE. 
1) Der Anschauung, dass », von verschieden ist, würde hier entsprechen, dass die 
Dielectricitátsconstante ey des Aethers innerhalb eines Kórpers von der des freien Aethers ver- 
schieden ist. Man würde dann statt (18') setzen X — e, X + EX;. 
2) Weiter unten wird auch noch ein anderer Ansatz besprochen werden, welcher die 
optischen Eigenschaften der Metalle nach der elektromagnetischen Theorie zu erkliren bezweckt. 
    
  
     
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
      
   
  
  
     
   
  
  
   
    
       
     
   
  
 
	        
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