Interferenzerscheinungen.
flG(chen gleichen Gangunterschiedes und von LowMEL!) durch Construction der
Flächen gleicher Polarisationsrichtung (Isogyren-Fláchen) gewonnen.
a) Intenferenzerscheinungen im senkrecht einfallenden Lichte.
Betrachten wir zunächst den Fall, dass linear polarisirtes Licht senk-
recht auf eine doppclbrechende Krystallplatte fállt und dann eine
zweite polarisirende Vorrichtung durchsetzt; dieser Fall wird z. B. realisirt, wenn
man die Platte auf das Tischchen des pag. 628 erwühnten NORRENBERG'schen
Polarisationsapparates legt, oder zwischen zwei Polari-
sationsprismen bringt. Das erste der Prismen wird He 2
der Polarisator, das letzte der Analysator genannt. P d
Ihre Polarisationsebenen (sie sind in Fig. 483 durch
die Linien P und 4 bezeichnet) mögen den Winkel y ^ A,
mit einander einschliessen, die Polarisationsebenen HH,
und /7, der beiden in der Krystallplatte fortge- ^
plantés. Wellen W, und W, môägen mit der Polari-
sationsebene (P) des Polarisators die Winkel e und
x (Ph. 483.)
$777 einschliessen.
Ist « die Amplitude der einfallenden, lings 2 polarisirten Welle, so ist,
falls man von der durch Reflexion herbeigeführten Schwächung absieht, 'acosq
die Amplitude der Welle J/,, asi 9 die der Welle W,. Diese beiden Wellen
werden nach dem Austritt aus dem Krystall auf die gemeinsame Polarisations-
ebene À zurückgeführt, besitzen daher nach dem Durchtritt durch den Analy-
sator die Amplituden a cos cos (p — y) und a sing sin (o — y). Nach der Gleichung
(4) der pag. 634, welche die Amplitude gleichgerichteter Wellenzüge aus den
Einzelamplituden zu berechnen gestattet, ist daher, falls à die Phasendifferenz der
Wellen J/, und J/, bedeutet, welche durch die Durchsetzung der Krystallplatte
herbeigeführt ist, die resultirende Lichtintensitát proportional zu J? wo J? ge
geben ist durch die Formel
J? = a? cos? o cos? (p — 4) + sin? q sin? (o — y) + 2s5in¢ cose sin(p — y
cos (p — y) cos],
Ersetzt man hierin cos8 durch 1 — 2s7n2 43, so wird die Formel zu
JP? = a?|cos? y — sin2 e sin9(q — y) sin? 46]. (52)
Die Phasendifferenz 8 ergiebt sich unmittelbar zu
27 1 2. fw, M
e Sie dun on 76:175 (53)
o 7 t ;) 2 Ao ( 0 e ) p
wobei / die Dicke der Krystallplatte bedeutet, o und e die Geschwindigkeiten
der beiden in ihr sich fortpflanzenden Wellen, 7'ihre Schwingungsdauer, (06
die Lichtgeschwindigkeit im umgebenden Medium (Luft) A, die in ihm statt-
fndende Wellenlànge. In der Formel (52) ist zu bemerken, dass das erste Glied
a? cos? y den Werth der Lichtintensitit angiebt, wie er ohne Einschaltung der
Krystallplatte in dem Polarisationsapparat stattfinden würde.
soll im Folgenden die ursprüngliche genannt werden.
Dreht man die Krystallplatte in ihrer Ebene, während Polarisator und Analy-
sator dieselben Stellungen behalten, so bleibt im Ausdruck (52)
Diese Intensität
constant,
7 E. LoMMEL, WIED. Ann. 18, pag. 56. 1883. — Die Jsogyrenflüche ist von H. PrTSCH
allgemein discutirt (Wien. Ber. (II) 91, pag. 527. 1885) und mit einer gewissen Annäherung
in einfacher Weise abgeleitet von MACE DE LEPINAY (Journ. de phys. (2) 2, pag. 162. 1883).
d S End i tn. cot :