Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

  
    
a pe RE 
    
"22 Doppelbrechung. 
legt, so haben die beiden rechtwinkligen Componenten eine Phasendifferenz 
TC . . . . e. 
^x Das Glimmerbláttchen macht daher das Licht zu linear polarisirtem, falls 
seine Polarisationsebenen mit den Hauptaxen der Ellipse zusammenfallen. Die 
Polarisationsebene des so linear polarisirt gemachten Lichtes, d. h. das Ver- 
hiltnis Zeng i der Hauptaxen der Schwingungsellipse ergiebt sich unmittelbar aus 
der Stellung des analysirenden, hinter dem Glimmer befindlichen Nicor'schen 
Prismas. Wenn man also durch Drehen beider Dunkelheit erzeugt hat, so 
werden die Componenten 447 des einfallenden Lichtes nach zwei beliebigen 
rechtwinkligen Richtungen x und y, sowie ihre Phasendifferenz s aus den beiden 
Gleichungen (58), (58 berechnet, indem man fiir 7, resp. 9 die von den 
Polarisationsebenen des Nicols, resp. des Glimmers mit jenen Coordinaten- 
richtungen gebildeten Winkel einsetzt. 
b) Interferenzerscheinungen im convergent einfallenden Lichte. 
Betrachten wir jetzt den Fall, dass ein Kegel von geradlinig polarisirten 
Lichtstrahlen auf. eine doppelbrechende Krystallplatte fállt. Man kann diesen 
Fall dadurch realisiren, dass man vor und hinter der Krystallplatte je ein System 
Sammellinsen anbringt!)  Lichtstrahlen, welche von einem Punkte der vorderen 
,4  Brennebene des ersten Systems ausgehen, 
N durchsetzen die Krystallplatte in paralleler 
Richtung und vereinigen sich in einem Punkte 
~Z der hinteren Brennebene des zweiten Systems. 
B Auf letztere stellen wir mit dem Auge oder 
einer Lupe ein. Wir nehmen eine nicht 
Wi Z gleichfórmige Lichtintensitit des Gesichts- 
feldes wahr, da die verschiedenen Punkte des- 
DE selben verschiedenen Richtungen der durch 
H den Krystall hindurchgegangenen Lichtstrahlen 
und daher verschiedenen Polarisationsrich- 
tungen und Phasendifferenzen 6 der beiden 
im Krystall fortgepflanzten Wellensysteme 
  
  
entsprechen. 
Wir wollen zunächst 6 für eine schief auf 
die Krystallplatte auftreffende linearpolarisirte Welle berechnen. Die Platten- 
normale schliesse mit der Normale der einfallenden Welle den Winkel 7, mit der 
der gebrochenen Wellen die Winkel 7, und 7, ein (Fig. 484). 
Die Phasendifterenz 8 der beiden aus der Platte (in der Richtung z mit der 
(Ph. 484.) 
1) Die Apparate sind etwas verschieden construirt, je nachdem sie zur Beobachtung grósserer 
Krystallpráparate oder kleinerer dienen sollen. Im letzteren Falle ist ein Mikroskop mit ihnen 
verbunden. Die Apparate der ersten Art sind im Wesentlichen von NÓRRENBERG angegeben 
(cf. J. GRAILICH, Krystall-optische Untersuchungungen, Wien 1558, pag. 42. — E. REuscH, Ueber 
Linsen und Linsensysteme zur Beobachtung der Farbenringe im polarisirten Lichte. Bericht der 
34. Naturf. Vers. Karlsruhe 1858. — A. BERTIN, Ann. de chim. et de phys. (3) 69, pag. 87, 
1863), die der letzteren von G. B. Awicr [Ann. de chim. et de phys. (3) 12, pag. 114. 1844. 
PoGG. Ann. 64, pag. 472. 1845]. Wegen der ausführlicheren Beschreibung und technischen 
Ausführung dieser Apparate vergl. TH. LrEBisCH, physikalische Krystallographie, Leipzig 1891, 
pag. 450—455, und Bericht über die wiss. Instr. auf der Berliner Gewerbeausstellung im Jahre 
1879, pag. 342 u. ff. — C. KLEIN (Ber. d. Berl Acad. 24, pag. 435. 1891), construirte ein 
Polarisationsmikroskop, welches ermóglicht, die Krystalle bei freier Drehung in Medien von ühn- 
licher Brechbarkeit zu untersuchen, was mancherlei Vortheile bietet 
  
      
   
   
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.