816 Absorbirende Körper.
Axe geschnitten im Polarisationsapparat für convergentes Licht (cf. pag. 722) und
ist « der Winkel der Polarisationsebene des Polarisators, 0 der der Polarisations-
ebene des Analysators mit der Ebene der optischen Axen, so beobachtet man
in der Umgebung der Plattennormale eine Lichtintensitit /, welche gegeben ist
durch:
: PA à 4) —2x% y Voz 245
J= 2 sins (a— 4 sin? 8— J^ “lo + cos? de cos? B—2J° A
. Y 77 + y y 3:277 (Xo dote le)
+ 2sin(a — 5) sin (e- ;) cos (a — 5) cos (s— 9 cos de ;
Hierin ist à die Phasendifferenz der beiden in der durch g und d gegebenen
Richtung fortgepflanzten Wellen. Ferner ist gesetzt:
d ERU, It, le 4e
In der Richtung der optischen Axe selbst aber gilt, da auch da zwei Com-
ponenten in verschiedener Intensitát, wenn auch mit gleicher Geschwindigkeit
fortgepflanzt werden:
J = AUcos a cos Be” %olo sina sinB ee *ele)*, (21)
Da c2s8 mit wachsender Entfernung von der optischen Axe periodisch
Maxima und Minima erreicht, so erhält man im Allgemeinen helle und dunkle
Ringe um die Axen. Der Einfluss der Absorption auf die Erscheinung stellt
sich am klarsten heraus, wenn man die Platte so dick nimmt, dass das Ring-
system verschwindet, indem die in cos 6 multiplicirte Exponentialgrösse in Formel
(20) sehr klein wird. Trotzdem sind dann die beiden ersten Glieder der
Gleichung (20) beizubehalten, weil ibre Exponenten nach den Relationen (19)
für gewisse Richtungen sehr klein werden kónnen; dies tritt dagegen nicht ein
(20)
für den Exponenten des dritten Gliedes. — Für gekreuzte Nicols ist a — 9 ES
und nach (20)
das 9; 239,
ye UE sin? (20 — q)te Pub e Dueb. (22)
für die optische Axe selber ist nach (21)
242 / ; 24
JA sin da (= Polos. = Pl, a)
Der Faktor siz (2a —¢)= 0 giebt die Lage der dunkeln Hauptisogyren
‚vergl. oben pag. 728). Es ist der zweite Faktor (obo gr Îte Von J aber
ebenfalls mit 4 variabel. Es ldsst sich allgemein nachweisen, dass dieser Faktor
für 9 — 0 oder 4 — ein Maximum, fiir ¢ ET oder ¢ = 55 ein Minimum be-
sitzt. Daher zeigt die Krystallplatte ausser den Hauptisogyren dunkle Büschel
in der Richtung normal zur Ebene der optischen Axen. Nach der Formel
(22') findet in der optischen Axe selbst nur Dunkelheit für « — 0 oder « =
d. h. in den Normal-Stellungen der Krystallplatte statt. Fiir andere Lagen, z. B.
a = n/4 (Diagonalstellung) ist also die Hauptisogyre, welche bei durchsichtigen
Krystallen als schwarzer Biischel durch die optischen Axen geht, in der opti-
schen Axe selber durch einen hellen Fleck unterbrochen. Diese hellen Axen-
bilder sind leicht in absorbirenden Krystallen zu beobachten.
Für parallele Nicols (a = f) wird die Discussion der Resultate complicirter?).
1) Betreffs der äusseren Ausführung vergl. W. VoIGT, WIED. Ann. 23, pag. 599. 1884.