Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

   
  
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umm 
  
  
Idiocyclophane Axenbilder. 
817 
Man muss verschiedene Krystalltypen unterscheiden je nach dem Grôssen- 
verhältniss der a', d', c'. 
Betrachtet man eine senkrecht zur Axe 
Polarisationsapparat im natürlichen Licht, so ist 
Az, : 
fee eben, (23) 
für die optische Axe selber dagegen bei merklich verschiedenen Werthen von 
x, und x, d. h. merklichem Dichroismus: 
A? ; 
Tu (23) 
Nach den Formeln (23) und (2 
Büschel normal zur Ebene der 
Diese idiocycloph 
kónnen z. B. 
geschnittene Krystallplatte ohne 
3' treten daher in solchen Platten dunkle 
optischen Axen mit hellen Axenbildern auf. 
anen Axenbilder sind bereits von BREWsTER 1) beobachtet und 
am Andalysit und Epidot leicht wahrgenommen werden. 
Für optisch einaxige Krystalle, d. h. Krystalle des tetragonalen und hex 
gonalen Systems, sind in der Formel (13) zwei der 
anzunehmen. Es wird dadurch für eine Welle sowohl die Fortpflanzungs- 
geschwindigkeit w als auch der Absorptionsindex x von der Richtung der Wellen- 
normale unabhängig. Für diese Welle zeigt daher eine beliebig geschnittene 
Platte von bestimmter Dicke stets die gleiche Färbung. E 
haupt nur zwei wesentlich von einander verschie 
ausgeprägtesten, 
a- 
à, DB, 1 einander als gleich 
ine solche zeigt über. 
dene Fárbungen, und zwar am 
falls die Plattennormale senkrecht zur optischen Axe steht. 
Die beiden verschiedenen Färbungen sind wahrzunehmen, 
durch. ein Nicol betrachtet, dessen Polarisationsebene einmal parallel und einmal 
senkrecht zur optischen Axe steht. Die einaxigen absorbirenden Krystalle 
werden wegen dieser Eigenschaften auch dichroitische genannt. 
Eine Platte senkrecl 
wenn man die Platte 
it zur Axe geschnitten zeigt, durch ein Nicol betrachtet, 
eine von der Lage des letzteren unabhángige Fürbung, da beide in Richtung 
der Axe fortgepflanzte Wellen gleich stark absorbirt werden. Dies tritt nicht 
mehr ein für circular polarisirende absorbirende Krystalle, z. B. bei Amethyst, 
bei welchem Dove?) eine verschiedene Absorption der beiden lings der Axe 
fortgepflanzten circular polarisirten Strahlen nachweisen konnte. 
tat ist auch leicht aus dem theoretischen Ansatz zu erhalten, d 
circular polarisirten Strahlen verschiedene Gescl 
pag. 796). 
Ist die s,-Axe die optische Axe, so ist zu setzen: 
Dieses Resul- 
a jene beiden 
iwindigkeit besitzen (cf. oben 
&—68, d.h. a=%, a' = 0 (vergl. Das. 814). 
Aus (13) folgt daher, wenn man g den Winkel der Wellennormale mit der 
optischen Axe nennt: 
Q,?— a,  Q,? — acos?e + y sin?e, 
!) D. BREWSTER, Phil. Trans. r, pag. 11. 1819. Diese Erscheinungen sind an mehreren 
anderen Mineralien von TH. LIEBISCH (Gótt. Nachr. 1888, pag. 202) beobachtet. Nach Beob- 
achtungen von BERTIN (Ann. de chim. et de phys. (5) 15, pag. 412. 1878) sind oft auch im 
natiirlichen Licht schwache Ringsysteme um die optischen Axen wahrzunehmen. 
Diese sind 
wahrscheinlich durch Interferenz der Wellen, welche in 
der Krystallplatte mehrere innere 
Reflexionen erlitten haben, zu erklären. (Vergl. W. VorGT, 1. c., pag. 603.) Künstlich sind 
diese Erscheinungen in BERTRAND’s idiocyclophanen Kalkspathprismen hervorgerufen. (Vergl. 
H. G, MADAN, Nat. 42, pag. 52. 1890. S. P. THOMPSON, chem. News 61, pag. 155. 1890.) 
7) DovE, PocG. Ann. 110, pag. 284. 1860. 
WiNKELMANN, Physik, II. 
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