824 Absorbirende Körper.
Das zum Haupteinfallswinkel zugehörige Azimuth ÿ der wiederhergestellten
Polarisation des reflektirten Lichtes (das sogen. Hauptazimuth) berechnet sich
nach den Formeln (35), da in ihnen 2P — z/2 zu setzen ist, zu
cos 2 — cos Q, (42)
sin? ©
UM
Ist der Modull der complexen Grósse a/a,:
Var+ a? 1
a, = n? (1 + x)?
so klein, dass man ihn selbst gegen 1 vernachlässigen kann, so kann man nach
den Formeln (38) und (40) setzen:
TS
sin © lang o FE
d. h. es ist nach (38):
tang 294 — »|1 + (43)
sin o fang ©
Jang P = ; =
s sin o fang e
und für jeden Einfallswinkel Q — 2 4, d. h. nach (35) und (42):
sin tang °)
sin e tango)
Sin lang o (44)
sino tango)
tang A = sin 20 - tang (2 arcty
cos 2 y = cos 20 sin (2 arctg
In dieser Form, welche QuixckE!) den Cavcuv'schen Formeln für Metall-
reflexion gegeben hat, und die er brauchbar zur Berechnung der Beobachtungen
befunden hat, sind also die optischen Constanten z und x ersetzt durch die direkt
beobachtbaren Gróssen e und y. Diese Form ist aber nur in der genannten
Annäherung richtig”), und würde bei nicht sehr grossem z?(1 + x?) nicht mehr
zulässig sein, wie es z. B. für Kupfer und Gold eintritt, bei denen jene
Grösse, falls das umgebende Medium Luft ist, nur etwa den Betrag 8 besitzt.
Aus den Formeln (31) folgt ferner für das Verhältniss der Intensitäten des
reflektirten Lichtes zu denen des einfallenden unter Benutzung der letzten QUINCKE-
schen Annäherung
Jp N°1 +42) —Qn 505 9 + cos?g
7 2d = — ==
lang “dy, 7 2? (1 = x?) —+ 2 72 cos ® + cos? © ’
(45)
; Ss n?(1 + x?)cos2p — 2ncose +1
may ST 2 2
FA A2? (l-r x?) cos? o + 2n cos o + 1
Diese Formeln gelten bei kleinen Einfallswinkeln auch in strenger Weise für
diejenigen Metalle, bei welchen z?(1 -r x?) nicht sehr gross gegen list. Es tolgt
aus ihnen, dass /azg? |, stets kleiner als Zang? gs ist, d. h. dass einfallendes
natürliches Licht partiell in der Einfallsebene polarisirt ist. Die Ausdrücke (45)
nehmen die kleinsten Werthe an für o — 0, d. h. senkrechte Incidenz. Das
Verbáltniss des reflektirten zum einfallenden Lichte ist in diesem Falle
21 1H RU + 1) — 25 (45/
TF 14 A (1 +45) +97 (45)
Diese Grösse / soll, da sie ftir das Verhalten eines Metallspiegels charakte-
ristisch ist, sein Reflexionsvermógen genannt werden. Wie die Formel (45^)
!) G. QUINCKE, Pocc. Ann. 128, pag. 551. 1866.
?) In dieser Annäherung folgt auch, dass A; ebenfalls fiir den Haupteinfallswinkel den
Werth — 5 annimmt. Ferner ergiebt sich, dass beim Haupteinfallswinkel V ein Minimum er-
reicht, d. h. dass für ihn der Betrag der partiellen Polarisation des reflektirten Lichtes bei ein-
fallendem natürlichem Licht ein Maximum erreicht.