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Metallreflexion,
lehrt, ist dasselbe um so grösser, je kleiner 2% im Vergleich zu 1 4- z?(1 + x2)
ist, und hierdurch ist der Metallglanz erklärt, da für Metalle letztere Grosse in
der That weit den Betrag von 2 überschreitet. Ausserdem lehrt die Formel
(45, dass das Reflexionsvermógen, falls z constant bleibt, mit wachsendem Ab.
sorptionscoëfficienten #x zunimmt. In gewisser Annäherung ist daher die Farbe
des reflektirten Lichtes complementür zu der des durch eine sehr dünne Metall-
Schicht hindurchgehenden Lichtes, jedoch nicht streng, da das Reflexionsvermógen
ausser von %x% auch von % abhängt.
Aus den Formeln (31) folgt ferner die absolute Verzögerung für senkrechte
Incidenz zu
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lang À; == lang À, == — n°1 To = . (46)
Da für die in der Natur vorkommenden Metalle die rechte Seite (46) bei
Reflexion in Luft den Werth 1 nicht überschreitet, so wird also der NEUMANN'sche
Lichtvector an Metallen mit einer Phasenverzógerung, die kleiner als 025 « ist,
d. h. kleiner als 0:12, bei senkrechter Incidenz reflektirt. — Für den FRESNEL-
schen Vector folgt, dass derselbe mit einer Beschleunigung, welche grósser als
0-75 x, d. h. 0:38 A, aber kleiner als z, d. h. 05A ist, reflektirt wird. Bei starkem
Reflexionsvermógen bilden sich daher durch Superposition der einfallenden und
reflektirten Bewegung stehende Wellen des FnEsNEUschen Vectors, deren Knoten
um weniger als 0'06 A hinter dem Spiegel liegt. Daher fand WIENER, wie oben
pag. 753 erwähnt ist, auch bei Reflexion an Metallspiegeln ein Minimum der
photographischen Wirkung am Spiegel selbst. — Die Anwendung von Metall-
spiegeln empfiehlt sich für diese Versuche mehr, als die Anwendung von Glas-
spiegeln, weil bei sehr starker Reflexion sich wirkliche stehende Wellen des Licht-
vectors ausbilden, d. h. es giebt wirkliche Knotenpunkte im Raum, in welchen
der Lichtvector in absoluter Ruhe ist. — Die von LiPPMANN?) erfundene Farben-
photographie beruht auf der von WiENER gemachten Entdeckung, dass nur
der eine von den beiden verschiedenen, bei Lichtbewegung in Schwingung sich
befindenden Vectoren photographisch wirksam ist. Es ist ohne Weiteres klar,
dass man móglichst stark reflektirende Metallspiegel benutzen muss, um deutliche
Wirkungen zu erzielen.
Die bisherigen Formeln bezogen sich darauf, die Natur des reflektirten
Lichtes aus bekannten optischen Constanten des Metalls zu ermitteln.
Die umgekehrte Aufgabe, die optischen Constanten aus Reflexionsbeob-
achtungen zu bestimmen, gelingt am bequemsten und zugleich am genauesten?),
wenn ¢ und A, d. h. das relative Amplitudenverhältniss und die relative Phasen-
differenz, für eine Reihe von Einfall;winkeln beobachtet werden, welche dem
Haupteinfallswinkel benachbart sind.
Aus der zweitletzten der Formeln (38) folgt, dass in erster Annäherung
tang P sin © fang e eine Constante ist. Bezeichnet man den aus den Beobachtungen
[dieselben bestimmen die Grössen P und Q nach den Formeln (34)] sich er-
!) G. LIPPMANN, Compt. rend. 112, pag. 274. 1891. — Weiteres über Farbenphotographie
findet sich bei E. BECQUEREL, Compt. rend. 112, pag. 275. 1891. — G. LIPPMANN, Compt. rend. 114,
pag. 961. 1892; Nature, 46, pag. 12. 1892. — H. W. VoGEL, Verhl d. phys. Ges. Berl. 10
pag. 33. 1891; Photogr. Mitth. 28, pag. 7. — KRONE, WIED. Ann. 46, pag. 426. 1892. —
BucuET, Photogr. des couleurs. Paris 1891. — MESLIN, Ann. de chim. et de phys. (6) 26,
pag. 369. — Cn. B. TworNG, Sillim. Journ. 42, pag. 388. 1891. — LABATUT, Compt. rend.
pag. 126. 1891.
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7) Vergl. P. DRUDE, WiED. Ann. 39, pag. 504. 1890.
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