Durchgang des Lichtes durch eine Metallschicht.
exponenten der Platte durch die complexe optische Constante des Metalls ersetzt.
— Auf diese Weise ergiebt sich eine Darstellung!) der Beobachtungen, welche
bei der grossen Ungenauigkeit, mit welcher dieselben meist noch behaftet sind,
befnedigend zu nennen ist.
Eine Abweichung zwischen Theorie und Beobachtung tritt nur hinsichtlich der
von QuiNCKE?) und Dessau?) an Metallschichten variabler Dicke beobachteten
Ringe ein, welche diese Physiker als Analogon der NEwToN'schen Ringe be-
trachteten, wührend die Theorie^ ergiebt, dass diese bei der starken Absorption
der Metalle nicht eintreten kónnen.
Die Beobachtung der elliptischen Polarisation des durch eine Metallplatte
hindurchgehenden Lichtes lásst eine gute Bestimmung des Absorptionsindex *
des Metalls zu. Ausserdem ist die Verknüpfung von Beobachtungen über das
durchgehende Licht mit denen über das bei gleichen Einfallswinkeln reflektirte
deshalb von Bedeutung, weil man dadurch die Wirkung von Oberfláchenschichten
falls sie dünn genug sind, eliminiren kann?)
Von besonderer Wichtigkeit wird die beim Durchgang durch eine Metall-
platte hervorgerufene Phasenánderung des Lichtes, die man mit einem Interferenz-
apparat, z. B. dem JawiN'schen, messen kann, da sie einen Werth für den
Brechungsexponenten z liefert. Auf diesem Wege haben QuiNCKE?), HURION und
MERMERET”) für Silber und Gold constatiren kónnen, dass sie für Natriumlicht
einen Brechungsexponenten besitzen, welcher kleiner als 1 ist.
Die Beobachtung der Intensität des durch eine Metallplatte hindurchgehen-
den Lichtes liefert die direkteste Bestimmung des Absorptionscoéfficienten zx.
Die Intensitätsverluste des durchgehenden Lichtes treten einmal durch die Re-
flexion an. den Grenzflüchen. der Metallplatte ein und andererseits durch Ab-
sorption in ihr. Der Betrag des ersteren Verlustes ist, wie aus dem starken
Reflexionsvermógen der Metalle folgt, sehr bedeutend, ausserdem ist er wechselnd
je nach der Dicke der Metallplatte, indem er für sehr dünne Platten geringer
ist, als für sehr dicke. Nur wenn die Dicke derselben so gross ist, dass Licht,
welches die Metallplatte 3mal durchlaufen würde, keine merkliche Intensitát
mehr besitzt, ist der durch Reflexion herbeigeführte Intensitátsverlust von der
Dicke unabhüngig. Combinirt man daher zwei Metallplatten verschiedener Dicke,
deren dünnste jedoch den soeben erwähnten Betrag an Dicke noch überschreitet,
so ergiebt die photometrische Vergleichung der durch beide Metallplatten
hindurchgehenden Lichtintensitäten die Wirkung der reinen Absorption, d. h.
die Bestimmung von zx, falls die Dickendifferenz der Metallplatten bekannt ist.
Auf diesem Wege hat W. WERNICKE) die Intensititen des bei senkrechtem
Einfall?) durch zwei Silberplatten hindurchgehenden Lichtes verglichen, deren
1) Man vergl. die Rechnungen von JOCHMANN, PoGG. Ann. Ergzbd. 5, pag. 620. 1871. —
W. VoicT, WIED. Ann. 25, pag. 95. 1885.
2) Q. QUINCKE, PoGG. Ann. 129, pag. 177. 1866.
3) B. DEssAU, WiED. Ann. 29, pag. 353. 1886.
4) Vergl. JOCHMANN, PoGG. Ann. Ergzbd. 5, pag. 620. 1871. — W. VoicT, WIED. Ann. 35,
pag. 95. 1888. Hier ist auch eine eventuelle andere Deutung der beobachteten Ringe gegeben.
5) Vergl. P. DRUDE, WIED. Ann. 43, pag. 154. 1891.
6) G. QUINCKE, POGG. Ann. 142, pag. 177. 1871.
7) HuRION et MERMERET, Compt. rend. 110, pag. 1187. 1890.
8) W. WERNICKE, PocG. Ann. Ergzbd. 8, pag. 75. 1878.
9) Durch Beobachtung derselben Gróssen bei schiefem Einfall glaubte WERNICKE (Poco.
Ann. 155, pag. 87. 1875) auch den Brechungsexponenten des Silbers berechnen zu kónnen. Er