126 Ausdehnung der Gase.
Der Ausdehnungsco&fficient nimmt also beim Wasserstoft mit wachsendem
Druck, wenn dieser sehr gross wird, ab; ob eine solche Abnahme auch bei
wachsender Temperatur eintritt, darüber geben die mitgetheilten Zahlen keinen
Aufschluss.
III. Vergleichung der Versuchsresultate mit der Formel von VAN DER
WAALS.
Die Formel!) von vAN DER WAALS
(^ x)e- 5-20». (8)
berücksichtigt die Cohásion und die Ausdehnung der Moleküle. Setzt man die
Cohäsion gleich Null (@ = 0) und ebenso auch die Ausdehnung (2 — 0), so
resultirt die Formel
Pu = Rl axl)
die das Gesetz von BoyLE-MARIOTTE und dasjenige von Gav-Lussac in sich
vereinigt.
Unter der Voraussetzung, dass das Volumen resp. der Druck des Gases
bei 0° gleich v, resp. A sei, erhált man aus Gleichung (8)
(2. + =) 0, —20)=R(l+a-2). (9)
Um den Spannungscoéfficienten (bei constantem Volumen)
#7 or
Up = fo!
zu erhalten, hat man in Gleichung (8) v gleich v, zu setzen und findet aus
(8) und (9)
a
op = (1 zi 2) a. (10)
Um dagegen den Ausdehnungscoéfficienten (bei constantem Druck)
7 — 9,
quU
zu erhalten, hat man in Gleichung (8) ^ gleich 5, zu setzen; dies liefert
(1 a b
+ ges) (: > z
leu lh EI (i
fo:U- Vo N U: Vo
Setzt man @ = 0 = 6b, so wird
oy EE EE
In diesem Falle zeigen die Gase keine Abweichung vom BOYLE-MARIOTTE-
schen Gesetz und haben sümmtlich den gleichen Spannungs- und Ausdehnungs-
coéfficienten. Ein solches Gas existirt nicht.
Ist a = 0; 0 2» 0, so ist
Ap = Q,
de == (1 2) a (12)
gi] = ^
daher
dy << op
Dieser Fall ist annähernd beim Wasserstoff verwirklicht; für diesen hat
REGNAULT den Ausdehnungscoéfficienten kleiner als den Spannungscoéfficienten
1) v, d. WAALs, die Continuitit des gasfórmigen und flüssigen Zustandes; deutsch von
RorH, Leipzig 1881, pag. 63. — O. E. MEYER, kinetische Theorie der Gase 1877, pag. 72.
— Vergl.. Bd. I dieses Handbuchs, pag. 520.