170 Wärmestrahlung.
folgt, ist ausführlich von DE LA PROVOSTAYE und Drsams!), dann von MAGNUS?)
und KNOBLAUCH?) gezeigt worden.
Sehr vollkommene Polarisation erhält man durch Steinsalzsäulen, wie
DEsams4) gezeigt hat, der auch für diese die FRESNEL’schen Formeln bestätigt fand.
c) Polarisation durch Doppelbrechung.
Die Doppelbrechung der Wärmestrahlen durch Krystalle und die dadurch
entstehende Polarisation beobachtete KNOBLAUCH) 1847 an einem Kalkspath von
2:05 cm Dicke, nachdem schon vorher ForBEs‘) theilweise Polarisation, aber ohne
Doppelbrechung beim Durchgang der Wärmestrahlen durch Turmalin entdeckt
hatte. MELLONi?) führte die FomBES'sche Beobachtung darauf zurück, dass der
Turmalin von den Wärmestrahlen nicht den ordentlichen Strahl ganz absorbirt,
wie bei Lichtstrahlen, so dass das austretende Licht nur theilweise polarisirt ist.
KNOBLAUCH gelang es zuerst, die beiden gebrochenen Strahlenbündel zu trennen,
und er konnte zeigen, dass der ordentliche Strahl im Hauptschnitt lag, der
ausserordentliche aus ihm heraustrat und dass die Gesetze für die Doppelbrechung
des Lichtes ganz ebenso für die der Wärme gelten. Derartige Beobachtungen mit
demselben Resultat wurden dann auch von DE LA PROVOSTAYE und DESAINS®)
angestellt.
Die Erscheinungen, welche dünne Platten von Krystallen zwischen Nicols
zeigen, ergaben sich für die Wärme ebenso wie für das Licht. FoRBES?) brachte
ein Glimmerblättchen zwischen die gekreuzten Nicols, das der optischen Axen-
ebene parallel geschnitten worden und zeigte, dass, wenn das Bláttchen gedreht
wird, die Wirkung auf die Thermosáule von einem Minimum zu einem Maximum
zunimmt, um dann wieder abzunehmen. Das Maximum trat ein, wenn die
Elasticitätsaxen des Glimmer 45° mit den Hauptschnitten des Nicols bildeten.
Dieselben Erscheinungen wurden von KNOBLAUCH Zur Untersuchung der Interferenz
der Wärmestrahlen ausführlich benutzt. (S. Interferenz).
d) Polarisation des ausgestrahlten Lichts.
Im Jahre 185o machten DE LA PROVOSTAYE und Drsamss?) die Entdeckung,
dass die Wärmestrahlen, welche von einer erhitzten, aber nicht glühenden Platin-
spirale (330— 3607?) ausgesandt wurden, zum Theil polarisirt waren, und zwar
diejenigen Strahlen, welche schief gegen die Oberfläche ausgestrahlt wurden,
Dasselbe fanden sie auch bei Eisen. Sie zeigten weiter!!), dass auch Lichtstrahlen
welche von glühendem Platin unter den Winkeln 70°, 60°, 50° ausgestrahlt wurden,
0:45, 0:32, 0:265 Procent von polarisirtem Licht enthalten. Sie fanden diese
Resultate stets bei blankem Platin, aber auch bei platinirtem Platin, dagegen
nicht bei mit Russ bedecktem Platin. Eine Erklärung für den Grund dieser
1) pg LA PROVOSTAY und Dsaws, Ann. chim. phys. (3) 30, pag. 159. 1850.
?) MAGNUS, PocG. Ann. 127, pag. 600. 1866; 134, pag. 45. 1868.
3) KNOBLAUCH, PocG. Ann. 128, pag. 161. 1866; 146, pag. 321. 1872.
4) DESAINS, Compt. rend. 66, pag. 1246. 1868; PoGG. Ann. 134, pag. 472. 1868.
5) KNOBLAUCH, PocG. Ann. 74, pag. 177. 1847.
6) Fonss, PoGG. Ann. 35. 1835; 45. 1838.
7) MELLONL PocG. Ann. 39. 1836.
8) DE LA PROVOSTAYE und DEsAINs, Compt. rend. 29, pag. 121. 1849.
9) ForsEs, Pocc. Ann. 45. 1838.
10) DE LA PROVOSTAYE und DEsAINS, Ann. chim. phys. (3) 28, pag. 252. 1850.
1) pg LA PROVOSTAYE und DESAINS, Ann. chim. phys. (3) 32, pag. 112. 1851.