216 Thermometrie.
Nachstehend sind einige der wichtigsten Formen von Stabthermometern nahe
gleicher Dimension abgebildet.
GEF = p
— 39 o 100 200 300 ISO
(Ph. 489.)
= rE SE E50)
: -6 e 79 20 20 33 68 69 96 100/02
(Ph. 490.)
se x —=S79
o 80 700 150
(Ph. 491.)
Fig. 489 stellt ein gewóhnliches von — 33 bis + 350° reichendes, in halbe
Grade theilbares Normalthermometer dar.
Fig. 490 veranschaulicht ein für metronomische Zwecke bestimmtes Thermo-
meter, welches von — 6 bis + 102° reicht, bei dem jedoch die Intervalle 33 bis
66 und 69 bis 96 durch Erweiterungen ersetzt worden sind. Es entsprechen die
Intervale [— 6:30]. [30:66] und [66:102] einander und ermóglichen eine Calibrirung
sowie eine Theilung in Zehntelgrade.
Fig. 491 bezieht sich auf ein ebenfalls vom Referenten angegegebenes Thermo-
meter, welches zu Messungen im Intervall 0 bis 100 dient. Zwischen 0 und 50°
ist eine Erweiterung eingeschaltet, ebenso zwischen 100 und 150° und die Queck-
silbermenge ist so bemessen, dass bei der Temperatur Null das Quecksilber bis
zum Theilstrich 50° reicht, während der Siedepunkt auf 158° fällt. Alsdann ist
das Thermometer im Intervalle zwischen 0 und 50 zu benützen. Sollen höhere
Temperaturen gemessen werden, so wirft man einen Faden von 50? Lànge in
die oben am Capillarrohre angebrachte Erweiterung, so dass bei 0? das Queck-
silber bis 0 und beim Siedepunkt bis 100 reicht, worauf die Temperaturen
zwischen 50 und 100? gemessen werden kónnen.
aie sr etes RR E zi: 0) \
pe T I e P T ee ~/
Q 400 490 £00 250 300 J20 400 400
(Ph. 492.)
Fig. 499 entspricht dem etwas abgeánderten Universalthermometer. Dasselbe
besitzt danach je 2 Erweiterungen diesseits und jenseits des Messrohres, (die mit
den getheilten Zwischenstücken je 100? umfassen) und eine bei 0^? bis zum
Theilstrich 250 reichende Quecksilberfiillung. Dieses Thermometer gestattet
1) eine vollständige Calibrirung, 2) eine 3malige Bestimmung des Fundamental-
abstandes nach Abtrennung von Füden von 50, 150 und 250° Länge, 3) die
Messung aller Temperaturen von — 39 bis 300? mit demselben Stück der
Capillare 1).
Aus den mit verschiedenen Quecksilbermengen beobachteten Fundamental-
abstinden ergiebt sich unmittelbar die mittlere scheinbare Ausdehnung des Queck-
silbers im Messrohre, woraus die Correctionen wegen herausragender Faden fiir
das Instrument selbst abgeleitet werden können.
Um Spuren von Luft aus dem Gefässe oder dem Messrohre entfernen oder
auch beliebige Quecksilbermengen abwerfen zu können, muss an dem oberen
1) Aehnliche Formen eignen sich vorzüglich zu dilatometrischen Zwecken, indem mit einem
solchen Instrumente die Ausdehnung von Flüssigkeiten in grösseren Intervallen mit ein und dem-
selben Messrohre bestimmt werden kann. Vergl. SCHEEL, Die Ausdehnung des Wassers mit der
Temperatur. WizD. Ann. Bd. 47, pag. 440 bis 465.