288 Wärmeleitung.
und BEeLLATI!) dasselbe mittelst zweier Methoden noch einmal, nämlich zunächst
nach der SENARMONT’schen Methode, dann mittelst Thermoelementen. TOMLIN-
son?) dagegen, der nach der DrsPrETZ'schen Methode arbeitete, fand wieder
eine Aenderung der Wärmeleitung von Eisen und Stahl durch Magnetisirung,
was nachträglich wieder von 'TROWBRIDGE und PENROSE?) bestritten wurde.
Endlich führte im Jahre 1886 BATTEL1*) eine sorgfältige Untersuchung aus, aus
welcher sich ergab, dass longitudinale Magnetisirung die Wärmeleitung wachsen
lässt um 0:22, transversale sie abnehmen lásst um ca. 0:049, wenn das magnetische
Feld etwa 1400 C. G. S.-Einheiten hat.
Dagegen ist für Wismuth, welches bekanntlich den Hall-Effekt und den
thermomagnetischen Effekt am stürksten giebt, eine Aenderung des thermischen
Leitungsvermógens nachgewiesen, wenn dasselbe in ein starkes magnetisches
Feld gebracht wird. Bekanntlich nimmt die elektrische Leitungsfáhigkeit des
Wismuths im magnetischen Felde ab, und nach dem Gesetz von WIEDEMANN
und Franz war daher auch eine Abnahme des Wármeleitungsvermógens zu er-
warten. Eine solche haben zu gleicher Zeit Rıcmr®) und LEDUC®) constatirt.
NznNsT?, der diese Frage auch untersuchte, konnte eine Aenderung nicht finden,
aber A. v. ETTINGSHAUSEN?) fand bei reinem Wismuth thatsáchlich eine Aenderung
von x, die jedoch kleiner war als die entsprechende Aenderung des elektrischen
Leitungsvermôgens. Sie betrug nur 2—3$ in einem starken magnetischen Feld
(ca. 9000 C. G. S.)
E. Ueber die äussere Wärmeleitung.
Die erste Hypothese von Fourier, dass die von einem Korper an die Luft
abgegebene Würmemenge pro Zeit- und Flächeneinheit gleich:
A(9 — Bo)
gesetzt werden könne, wäre an sich plausibel. Jedoch hängt die Grösse Z
offenbar von der Beschaffenheit der Luft in der Nähe des strahlenden Körpers
ab, ob sie ruhig oder bewegt, feucht oder trocken ist, ferner auch wesentlich
davon, ob sie einen geringen Zwischenraum bis zum nächsten Körper ausfüllt,
oder einen grossen, endlich auch von der Temperatur. Den letzten Einfluss
suchte LopGE®) dadurch zu eliminiren, dass er das DuLoNc-PETIT'sche Aus-
strahlungsgesetz (s. o. pag. 242) annahm, ohne wesentlichen Erfolg. LEEs ”)
glaubte bei den Versuchen von FonBES und MITCHELL (s. 0.) besser statt A(8 — 9)
anzunehmen Z(9 — 85)", wo z — 1:26 wáre. Andere Autoren!l) versuchten
A — hQ(l-4- a9) zu setzen. LomRENZ?) endlich gab, wie schon oben erwähnt,
eine ganz andere Darstellung für diesen Wärmeverlust durch äussere Leitung, da der
1) NACCARI und BELLATI, Nuroo Cimento (3) I. 1877.
2) TOMLINSON, Proc. Roy. Soc. 27, pag. 109. 1878.
3) TRoWBRIDGE und PENROSE, Phil mag. (5) 16, pag. 377. 1883.
4) BATTELLI, Atti R. Acc. di Torino 21. 1886.
5) RicHI, Atti. Acc. Lincei (4) 3, I sem, pag. 481. 1887.
6) LEpuc, Journ. de Phys. 27. 1887.
7) NERNST, WIED. Ann. 31, pag. 760. 1887.
8) ETTINGSHAUSEN, WIED. Ann. 33, pag. 129. 1888.
9) LODGE, Phil. mag. (5) 7, pag. 198. 8, pag. 510. 1879.
10) Legs, Phil. mag. (5) 28, pag. 429. 1889.
M) H. F. WEBER, WIED. Ann, 10, pag. 103. 1830; CHWOLSON, Mém. de Ac. de St. Peters
burg (7) 37, No. 12. 1890. ;
12) LORENZ, WIED. Ann. 13, pag. 582. 1881.