Wärmeleitung der Gase. Methoden und Resultate. 317
" Wii | Indess fand später GrÄTz!), der nach der KunDT und WarBURG'schen Me-
n thode x für 0? und 100? für Luft, Wasserstoff und Kohlensäure bestimmte, für
1 viel kleinere Werthe, nümlich solche, welche nahezu einer Proportionalitit von
x mit der Wurzel und der absoluten Temperatur entsprechen. Es ergab sich
nämlich für
Luft . . . . x9 —0:00004838 ^ x,99 — 000005734
n Bi Wasserstoff . . x, = 0-0003190 *, 00 = 00003693 ( es
ur Kohlensáure . x, = 00000309 %,00 =000008770 V 36*
NE Daraus fand sich fiir
Luft . ..... y= 000183
Wasserstoff. . 3-090016
Kohlensáure . 77== 0:0022
| Zu gleicher Zeit hatte CHRISTIANSEN?) nach der oben angeführten Methode
mittelst der Leitungssáule für Luft den Werth
y = 0:00153
Vag- | gefunden, den er spáter nochmals verificirte.
Wegen der Wichtigkeit dieses Resultates für die Gastheorie unternahm
WINKELMANN eine nochmalige Bestimmung dieses Coéfficienten, sowohl nach
eren. der Methode von KunNpT und WARBURG?), als nach der von CHRISTIANSEN). Er
fand so fiir
Luf . . . 7==000008 1 — 0:00206
Kohlensäure . 4-— 0:00380 1 — 0:00366
Wasserstoff | y = 0:00206
Wáhrend so die Temperaturcoéfficienten der Würmeleitung übereinstimmend
von CHRISTIANSEN, GRAETZ, WINKELMANN bedeutend kleiner als die entsprechen-
den für die Reibung gefunden wurden, führte eine Untersuchung nach ganz andrer
Methode ScHrEIERMACHER darauf, wieder viel gróssere Werthe tür diese Coëffi-
cienten anzunehmen. SCHLEIERMACHER?) benutzte dieselbe Methode, welche
er zur Ermittelung der Strahlung angewendet hatte (s. o. pag. 252) und welche
ihm dort Resultate geliefert hatte, die von denen anderer Beobachter erheblich
abwichen. Ein Platindraht von etwa 320 mm Länge und 0:4 mm Durchmesser
war innerhalb einer Glasróhre ausgespaunt. In die Glasróhre konnten Gase von
beliebigem Druck getüllt werden. Der Draht wurde von einem Strom von be-
kannter Stárke durchflossen, wáhrend die Glaswand auf constanter Temperatur
gehalten wurde. Wenn der stationáre Zustand eingetreten ist und Strómungen
vermieden sind, so wird die in dem Draht erzeugte JouLE'sche Wärme durch
Strahlung und Leitung sofort abgegeben. Die Temperatur des Drahtes ldsst sich
aus seinem Widerstand messen, die durch Strahlung abgegebene Wärme direkt
bestimmen, indem man die Luft möglichst entfernt, und man erhält so die durch
Leitung durch das Gas fortgeführte Wärme. Seine Beobachtungen ergaben ihm
!) GRAETZ, WIED. Ann. I4, pag. 232. 1881. -— s, a. WINKELMANN, WIED. Ann. 14,
pag. 534. 1881. — GRAETZ, ibid., pag. 511. 1881.
7) CHRISTIANSEN, WIED. Ann. 14, pag. 23. 1881; 19, pag. 282. 1883. — s. a. WINKEL-
MANN, WIED. Ann. 20, pag. 280. 1883.
3) WINKELMANN, WIED Ann. 19, pag. 640.
4) WINKELMANN, WIED. Ann. 29, pag. 107. 1886.
5) SCHLEIERMACHER, WIED. Ann. 34, pag. 623. 1888. Versuche nach derselben Methode,
führte auch aus BOTTOMLEY Rep. Brit. Assoc. 1884, pag. 623. RIVIÈRE, Ann. de l’école nor-
male. 133. I, pag. 281. 1884; — s. a. W. KoHLRAUSCH, WIED. Ann. 33, pag. 50. 1888,