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Methoden zur Bestimmung der specifischen Wärme; Mischungsmethode. 321
Die specifische Wärme lässt sich nach dem Obigen auch folgendermaassen
definiren, wenn man von der Veränderlichkeit der specifischen Wärme innerhalb
— X des Temperaturintervalls von $° bis (9 + 1)? absieht: Die specifische Wärme
3 | eines Körpers bei $° ist die Würmemenge, welche erforderlich ist, um 1 ¢ des
Körpers von 9° auf ($ + 1)° zu erwärmen.
Stellt ¢ die specifische Wärme eines Körpers als Function der Temperatur
| dar, so ist die Würmemenge, welche nóthig ist, um p g des Kórpers von 0j
am | auf 9,9 zu erwärmen, gleich
A | 92
E f Q=Jp-c-ab,
ACHR $
oder, wenn 5,5, die mittlere specifische Wärme zwischen 9, und 9, be-
| zeichnet:
Q —5:29,9; * (8s — 93).
Die Abhängigkeit der specifischen Wärme von der Temperatur wird ge-
wöhnlich durch eine Gleichung von der Form:
—44-5.98-4-C.9?
dargestellt Es ist alsdann die mittlere specifische Wärme von bis 93
93
1 B c
C3, 84 = — = 4 + 3 $3, +4) + 3 (9,2 + 9,9, 4- 92).
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1) Mischungsmethode.
Nach dieser Methode wird der zu untersuchende Kórper auf eine bestimmte
Temperatur erwärmt und dann in Wasser abgekühlt. Die Temperaturerhóhung,
welche das Wasser durch den Körper erfährt, lässt die specifische Wärme des
letzteren in folgender Weise bestimmen.
Bezeichnet z; die Masse des Korpers in Gramm,
0 die Temperatur desselben in dem Momente, in welchem er in
das Wasser eingetaucht werden soll,
JM die Masse des Wassers in Gramm,
9, die Temperatur des Wassers im Momente des Eintauchens,
9$, die Temperatur des Wassers, nachdem eine Ausgleichung der
Temperatur des Körpers und des Wassers stattgefunden hat,
so ist, wenn Cy, 5, die mittlere specifische Wärme des Wassers zwischen 9
und $,9 und £s,0 die mittlere specifische Wärme des Körpers zwischen 0,?
und 0? darstellt:
m 6,0: (0 — 9,) = M - C3, 9n * (8, — 99). (1)
Die linke Seite vorstehender Gleichung giebt námlich die Wármemenge an,
welche der Kórper bei seiner Abkühlung von 0 auf 9, an das Wasser abgiebt,
die rechte Seite die Würmemenge, welche das Wasser bei seiner Erwármung von
m 9, auf 9, empfángt. Da beide Wärmemengen gleich sind, so besteht die obige
| Gleichung. Aus derselben folgt, wenn man C3,, 9» 7 1 setzt,
rm ue en NA
; mÓ(80 — 9,)
Indem wir ältere Einrichtungen übergehen, mögen im Folgenden die Ver-
suchsanordnungen von REGNAULT!) und von F. NEUMANN kurz beschrieben
(1a)
1) REGNAULT, Ann. de chim. et de phys. 3 sé. 63, pag. I. 1861.
WINKELMANN, Physik. II. 2.
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u
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m
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B
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