336 Specifische Wärme des Wassers.
b) Zwischen 7:31? und 10:87? ist dieselbe um mehr als 3:32 kleiner, dann
steigt die specifische Wärme und erreicht zwischen 14° und 27° ein Maximum.
Die von VELTEN angegebene Formel, welche ausser seinen eigenen Versuchen
auch die von einigen andern Beobacktern verwerthet, ist folgende
c; = 1 — 0:0,146255 4 4- 0:0,23798 7? — 0:0,10716 p.
Hiernach wird die specifische Wárme bei 100? gleich 0.9846 und die mittlere
zwischen 0 und 100? gleich 0:9794, beide Werthe bezogen auf 1:0000 bei 0°.
DIETERICI!) hat eine Bestimmung des mechanischen Aequivalents der Wärme
auf elektrischem Wege ausgeführt und durch die Vergleichung mit den Row-
LAND’schen Werthen einen Zahlenwerth für die mittlere specifische Wärme des
Wassers zwischen 0° und 100° gefunden. Als Arbeitsäquivalent der Wärme-
einheit fand DIETERICI im absoluten Maassystem (gr, cm sec.)
424-36 >< 105.
Dieser Zahl liegen folgende Constanten zu Grunde: a) 1 g Wasser von
100° vermag bei seiner Abkühlung auf 0° soviel Eis von 0° in Wasser von 0°
zu verwandeln, dass die entstehende Volumdifferenz gleich dem Volumen von
1:544 g Quecksilber von 0° ist; das specifische Gewicht des Quecksilbers bei
0° ist 13:596; b) ein elektrischer Strom von 1 Ampere schlägt in einer sec
0:0011183 g Silber nieder c) der Widerstand eines Ohm ist gleich dem einer
Quecksilbersáule von 1 gms) Querschnitt und 106 cm Länge bei 0° Diese
Constanten sind alle genügend sicher gestellt, bis auf die letzte: Nach überein-
stimmenden neueren Versuchen entspricht 1 Ohm einer grösseren Länge als
106 cz Quecksilber; begnügt man sich mit einer Decimale, so hat man 1063 em
einzusetzen. Hiermit wird der von DikTERICI gefundene Werth des Aequivalents
42436 x ao 105 = 4232 - 10% = /0-100
Der Index (0:100) ist hinzugefügt, um die zu Grunde gelegte Wirmeeinheit
anzudeuten; die mittlere specifische Wärme des Wassers zwischen 0 und 100 ist
gleich 1 gesetzt.
Um das vorstehende Resultat mit den RowLAND’schen Werthen zu ver-
gleichen, sind die letzteren ebenfalls in absoluten Einheiten auszudrücken. Die
Beschleunigung g in Baltimore ist gleich 9:8005 7, und daher sind die Werthe
RowLAND's, welche in Kilogrammetern angegeben sind, mit
9:8005 - 104
zu multipliciren, um sie in absoluten Einheiten (gz, cm, sec) zu erhalten. Dies
liefert für 15?
4974 - 9-8005 - 104 = 4189 - 105 = /,;.
Es folgt also für das Verhiltniss der specifischen Wärmen (mittlere zwischen
0 und 100° und bei 15°)
£0100 — 4923*9
4&5 4189
Die absoluten Werthe Rowrawp's für die pag. 235 angegebenen Tempera-
turen sind:
Temperaturen 7 5 10 15 20 25 30
Arbeitswerthe »« 10-5 421:2 420:0 418:9 417:9 417-3 417-0
DigrERICI hat aus den Beobachtungen RowLawp's über das mecbanische
Aequivalent der Würme und aus seinen eignen die specifische Wärme des
Wassers berechnet und dabei die Voraussetzung gemacht, dass die specifische
Wärme des Wassers sich zwischen 5° und 0° in derselben Weise linear mit der
= 1:0106.
1) DIETERICI, WIED. Ann. 33, pag. 417. 1888.