338 Specifische Wärme des Wassers.
Eine Vergleichung der vorliegenden Beobachtungen macht es in hohem
Maasse wahrscheinlich, dass die specifische Wärme des Wassers von 0° an bis
zur Temperatur von 20° bis 30° abnimmt. Aus den Beobachtungen von
Diererict und den Beobachtungen von Rowrawp folgt dann weiter, dass die
mittlere specifische Wáürme zwischen 0? und 100? grosser ist, als bei einer
Temperatur zwischen 5? und 30*?. Diese Beobachtungen, welche den Arbeits-
werth der Würmeeinheit bestimmen, dürften in der That die sichersten Resultate
über die Veränderung der specifischen Wärme liefern.
6) Neue Formel für die specifische Wärme des Wassers.
Im Folgenden ist eine Formel angegeben, welche diesen Bemerkungen
Rechnung trägt. Die Differenz zwischen der specifischen Wärme bei 0° und
dem Minimum ist gleich 0:0102 gesetzt; dies entspricht fast genau dem Mittel
von BARTOLI und STRACCIATI einerseits und von DiETERICI andererseits; dieses
Mittel ist 0:0100. Ferner ist die Veränderung der specifischen Wárme mit der
Temperatur so bestimmt, dass der Mittelwerth des Wármeáquivalents aus den
RowLANp'schen Beobachtungen gleich wird dem von DikrERICI bestimmten Wärme-
äquivalent.
Die Formel ist folgende:
c = 1 — 000066847 + 0'000010927?.
Die Formel liefert ein Minimum bei 30 °6.
Aus den Beobachtungen über das Wärmeäquivalent, ausgedrückt in absoluten
Einheiten, ergiebt sich:
Aequi- Spec. | Aequi- | Spec.
Temp: valent Wärme Z 10-5 Temp: valent Wärme Zz 10—5
dy Wels s by. 10-8 e ;
5 | 4912 | 09969 | 4925 | 25 | 4173 | 09901 | 4215
10 490'0 0:9944 4224 30 4170 0:9898 421-3
15 4189 | 09924 422-1 35 517-3 0-9900 4215
20 4179 | 09910 421-7
Das Mittel der Werthe
2, 1075 z 4219.
Die Maximaldifferenz dieses Mittelwerthes gegenüber den Einzelwerthen
ist 0:149.
Corrigirt man, wie oben geschehen, den Werth von DiETERICI, indem man
für 1 Ohm 106:3 cz statt 106:0 c Quecksilber setzt, so erhált man:
Jo:100 >< 107? — 423-2.
Nach der obigen Formel ist die mittlere specifische Wärme zwischen 0°
und 100?
€0100 — 1:0030
und hiermit wird:
Joito >< 1075
£0:100
also identisch mit dem aus RowrAwp's Beobachtungen sich ergebenden Mittel-
werth.
Eine Vergleichung der nach der Formel berechneten Werthe mit den Beob-
achtungen RowLAND's und LiEBIG's, die aus Mischungsversuchen abgeleitet sind,
giebt die folgende Tabelle. Den drei Temperaturen /,, /,, /, entsprechen die
— 421:9,