Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
  
    
  
   
    
   
  
   
   
  
  
   
   
     
  
  
  
  
  
  
    
    
388 Specifische Wärme der Gase. 
Gültigkeit, wenigstens nicht bei den Temperaturen, bei denen die specifischen 
Wärmen bestimmt sind. Da der Quecksilberdampf einatomig ist und da ferner das 
Verháltniss der specifischen Wármen dieses Dampfes gleich 1:66 . . gefunden wurde, 
eine Zahl, welche mit der theoretischen Forderung übereinstimmt, so darf man an- 
nehmen, dass beim Quecksilberdampf jedenfalls keine innere Arbeit zu leisten ist, 
wenn derselbe bei constantem Volutoen erwáürmt wird. Es wird daher der Werth 
2:94, der für die Atomwárme dieses Dampfes gefunden wurde, derjenige sein, welchen 
auch die übrigen Gase liefern müssten, wenn die theoretischen Voraussetzungen 
erfüllt wären. Mit Ausnahme der Gase Chlor, Brom, Jod und der Verbindungen 
Chlorjod und Bromjod liefern aber sámmtliche andere Gase kleinere Werthe, 
wie ein Blick auf die letzte Verticalreihe ergiebt. 
Wenn das DuLoNGc-PETIT'sche Gesetz für die Gase Geltung hitte, liesse sich 
das Verháltniss der specifischen Wármen ableiten?) und mit dem beobachteten 
Werthe vergleichen. 
Setzt man 
(ul zm cod, 
so wird 
1 a 
Cy = 
  
x — 1’ 
wie pag. 374 Anmerk. abgeleitet ist. Es bedeutet hier c,' die specifische Wärme irgend 
eines Gases, bezogen auf dasjenige Volumen, welches das Volumen der Gewichts- 
einheit Luft darstellt. Die Gróssen c,' beziehen sich also auf gleiche Volumina 
der Gase. Da aber nach dem Awocapno'schen Gesetz in dem gleichen Volumen 
verschiedener Gase (bei gleichem Druck und gleicher Temperatur) eine gleiche 
Anzahl Moleküle vorhanden ist, so sind die Gróssen c,' den Würmemengen pro- 
portional, welche die einzelnen Moleküle verschiedener Gase zu ihrer Erwármung 
um 1° bedürfen. Für die Grösse & der obigen Gleichung wurde von uns 
(pag. 372) der Werth 0:06795 abgeleitet. Da aber in der Tabelle für x die speci- 
fischen Wärmen in der alten Einheit mitgetheilt sind, setzen wir a = 0:0685 
(vergl. pag. 374 Anmerk.). Wir erhalten somit 
  
, 00685 
Cul == i 
x%— 1 
Für Quecksilberdampf ist x = 1:66 . . , somit 
€» 001027. 
Für ein Gasmolekül, welches z Atome entháült, müsste desshalb unter der 
Annahme des DuroNc-PETIT'schen Gesetzes 
£9! == n- 01027 
sein, und daher wird 
; n >< 01027 3n 
Für ein zweiatomiges Gas wird somit 
»e= 133 . 
Dies ist in Uebereinstimmung mit dem von MaxwELL abgeleiteten Werthe. 
Für sämmtliche zweiatomige Gase, mit Ausnahme der früher genannten, ist aber 
der empirisch bestimmte Werth von x grösser als 1'833 . . 
Für dreiatomige Gase wird 
*=—= 1292 ... 
Alle Gase mit dreiatomigen Molekülen zeigen oben grössere Werthe für x, 
als 199 .. 
!) Vergl. WÜLLNER, Experimentalphys. III Bd., pag. 598. 1885. 
    
  
 
	        
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