Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

  
  
Verdampfung v. einf. Flüssigkeiten; thermische Curve beim Verdampfen einer Flüssigkeit. 491 
auf die Werthe und Zahl der Constanten an. Es soll daher zunächst die VAN 
DER. WaaLs'sche Formel zu Grunde gelegt 
(^ x)e- 0-27 
in welcher 2 die Bedeutung hat, dass es die Summe der Molekülvolumina des 
Gases darstellt, wáhrend @ ein Maass für die Anziehung der Moleküle bietet. 
Sowohl « als 2 sind in dieser Formel als absolute Constanten aufzufassen, 
während neuere Untersuchungen wahrscheinlich machen, dass beide Grössen 
noch von der Temperatur und wahrscheinlich auch vom Druck resp. Volumen 
abhängen. 
Schreibt man die Gleichung in der Form 
7 2 
so sieht man, dass zu jedem Werth von ? und 7’ drei Werthe von v gehören. 
Diese Werthe sind entweder alle drei reell, oder es ist nur einer reell. Diejenigen 
Werthe von ? und 7, für welche die Gleichung nur eine reelle Wurzel hat, ent- 
sprechen einem Zustand der Substanz, bei welchem sie oberhalb der kritischen 
Temperatur liegt, bei welchem also die Substanz durchaus gasfórmig ist. Bei 
denjenigen Werthen von ? und Z, für welche es drei reelle Werthe von v giebt, 
entspricht der kleinste Werth von v dem flüssigen Zustand der Substanz, der 
grösste dem gasfórmigen, der mittlere entspricht einem labilen Gleichgewichts- 
zustand, der im Allgemeinen nicht realisirbar ist. Die kritischen Bestimmungs- 
stücke erhált man, wenn man diejenigen Werthe von z, # und 7' aufsucht, für 
welche die drei Wurzeln einander gleich werden. Es seien diese bezeichnet mit 
9, x, 0, dann haben wir, da allgemein, wenn 7,, 75, ?, die drei Wurzeln obiger 
Gleichung sind, 
RT b 
pot (S540) + 50-2 =, 
  
RT 
2+ 24+ mers à 
a 
V1 V2 + 7, 7, + V2 03 = j 
ab 
U1757a == 7 
ist 
RY 
39 — 6 t: 
a 
BES 
29 = 
5 ab 
ote 
Daraus ergiebt sich 
= 80 
Die aus der VAN DER Waars'schen oder einer áühnlichen Gleichung con- 
struirten Curven für ein constantes 7, welche also den Zusammenhang zwischen # 
und v angeben, nennt man die theoretischen Isothermen. Sie haben für 
hóbere Temperaturen die Form von Hyperbeln oder angenáhert diese Form, bei 
niederen Temperaturen, d. h. solchen, bei denen 7'« 9 ist, haben sie die Form 
       
  
   
    
  
   
   
     
  
  
  
   
    
   
   
   
    
    
   
    
   
  
   
  
  
 
	        
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