Thermometrie; Luftthermometer.
Va) AA M
[ors rE)
wo 8 das Gewicht von 1 chem Luft bei 0° und 760 s Druck bezeichnet.
Die beiden Ausdrücke unter a) und b) sind einander gleich und daraus
folgt der Spannungscoéfficient der Luft:
D-—4--0.D.7T (4)
D id (d — £2
WO
[Den o Uns ;
Tien UA A) N (5)
Nachdem so der Spannungscoéfficient « der Luft bestimmt ist?) lásst sich
durch den Apparat eine beliebige Temperatur « messen. Entspricht der Tem-
peratur « der Druck A der abgeschlossenen Luft, so hat man in den obigen
Ausdrücken nur 7 und D durch « und A zu ersetzen und dann die Gleichung
nach « aufzulósen.
Man erhält
A—d+e
== SAR : (6)
wo e den gleichen Ausdruck, wie oben, darstellt.
Da 8 immer klein gegen o; ist, und ferner /, und 7 Temperaturen darstellen,
die nicht weit von der gewóhnlichen Zimmertemperatur abweichen, so kann
man für e einfacher schreiben:
D d y
nee Li "(m —BA 1+ (wm — 5 S
Aus der Darstellung geht hervor, dass zur Temperaturbestimmung « die
Beobachtung des Apparates in siedenden Dämpfen nicht nothwendig ist, wenn
man die Grösse as als gegeben voraussetzt. Indessen ist es für die Genauigkeit
des Resultates immer vortheilhaft, a, experimentell zu bestimmen, weil dann ein
kleiner Fehler in dem Ausdehnungscoéfficienten B des Glases nur einen ge-
ringen Einfluss auf das Resultat in © ausübt”).
Die Angaben des Gasthermometers werden unter sonst gleichen Umständen
um so genauer, je grösser der Druck des bei 0° abgeschlossenen Gases ist.
Ist das Thermometer bei 0° mit Gas unter dem Drucke von 760 wu» gefüllt,
so entspricht einer Drucksteigerung von 1 mm eine Temperatursteigerung von
0:36? C. Wendet man stürkere Drucke bis zu mehreren Atmospháàren an, so
ist es zweckmässig, den Apparat nicht mit Luft, sondern mit Wasserstoff zu füllen,
weil nur bei diesem Gas der Spannungscoéfficient fiir bedeutendere Druck-
differenzen sich nicht dndert?). A. WINKELMANN.
1) In € geht allerdings der zu bestimmende Spannungscoëfficient noch ein; da aber €
nur eine Correctionsgrosse ist, genügt es, für as hier den Werth 0:00367 einzuführen.
2) Vergl. GRUMNACH, Metronomische Beiträge No. 3. Berlin 1881. Vergleichungen von
Quecksilberthermometern mit dem Luftthermometer. In dieser Abhandlung findet man auch
eine eingehende Discussion der Fehlerquellen des Luftthermometers.
3) Vergl. JoLLY, l c. Eine genaue Beschreibung eines empfindlichen Luftthermometers
ist von WIEBE u. BOTTCHER (Zeitschrift für Instrumentenkunde 10, pag. 19. 1890) gegeben.