Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
     
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
Specifische Wärme. 
wenn wir das mechanische Wärmeäquivalent mit À und den reciproken Werth 
davon, d. i. das calorische Arbeitsäquivalent, mit / bezeichnen (siehe Art. Mecha- 
nische Wärmetheorie). Dieses Resultat fand auf ähnlichem Weg schon JouLE*). 
Führen wir unserem Gase Wärme zu und lassen dabei den Druck constant, 
so erhalten wir für das Volumen 
y —Q(1- af). 
Die Zunahme des Volumens für 1? Temperaturerhóhung ist demnach 7,a. 
Dabei hat das Gas den dusseren Druck p, unter welchem es steht, zu über- 
winden, infolgedessen die Arbeit 
fva 
zu leisten. Wenn wir demnach die Temperatur der Masseneinheit Gas unter 
constantem Druck um 1? erhóhen, so haben wir nicht nur die Wärmemenge 
2 
Y Ja +, 
sondern auch noch die Wärmemenge 
Jv, 
zuzuführen. Die gesammte zugefiihrte Wirmemenge ist also 
Ja eate omae 
pee yp 9 tJ*^3 ej 7 9 
indem ja 
ed 
PU 7a) 
ist. Daraus folgt für das Verhältniss deı beiden specifischen Wärmen 
P 5 
M 
Da nun für zwei verschiedene Gase (s. pag. 540) bei derselben Temperatur 
ne at 
2 2 
ist, so heisst das: Im gasfórmigen Zustand hat eine jede Molekel die- 
selbe specifische Wárme. In Folge der Regel von AvocapRo kónnen wir 
dies auch so ausdrücken: Die Wármecapacitüten der Gase sind verkehrt pro- 
portional den Molekulargewichten, oder: Bezogen auf gleiche Volumina ist für 
alle Gase die specifische Wárme gleich. Es ist das ein Analogon zum DuLONG- 
PETIT'schen Gesetz, welches für feste Kórper aussagt, dass für alle Atome die 
specifische Wárme dieselbe sei. (S. Art. specifische Warme) Um jedoch 
etwaigen Missverstindnissen vorzubeugen, sei gleich hier erwähnt, dass das bisher 
Gesagte nur bei jenen Gasen gültig ist, deren Molekeln keine andere Bewegungs- 
form als die fortschreitende besitzen. Solche Molekeln nennen wir dann ein- 
atomige Molekeln, wie sie sich z. B. im Dampfe des Quecksilbers, des Cadmiums 
Argons und Heliums vorfinden. 
Darum hat auch CrAusiUus?) einen Unterschied zwischen der Gesammtenergie 77 
und der Energie der fortschreitenden Bewegung X der Molekeln gemacht. 
Molekeln nämlich, welche aus mehr als einem Atom bestehen, besitzen neben der 
Energie der fortschreitenden Bewegung noch jene, welche ihren Sitz in der 
Rotation der Atome um den gemeinsamen Schwerpunkt und Schwingungen 
gegen denselben bat. Wenn wir daher alles auf die Masseneinheit des Gases 
beziehen, so müssen wir 
T) Phil. Mag. (4) 14, pag. 215. 
3) PocG. Ann. 100, pag. 377.
	        
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