Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

      
  
  
  
  
Allgemeine Eigenschaften der Molekeln. 601 
wissen wir ja, dass in der Zustandsgleichung (pag. 546) die Grösse 6 das vierfache 
Molekularvolumen bedeutet. Wir können daher 
1 Nod b 
D = 6 TS 
setzen, wobei v jenes Volumen des Gases ist, bei welchem /V Molekeln in der 
Volumeinheit enthalten sind. Setzen wir diesen Werth von z in die obige Gleichung 
ein, so ergiebt sich 
Beziehen wir die Grössen 2 und v von vornherein auf die Volumeinheit des 
Gases unter einem bestimmten Druck, so wird 7 — 1, also 
o 9257. 
O. E. MEvEn erhilt jedoch s = 24/1), was daher rührt, weil er eben 2 nicht 
: 16 
für das vierfache Molekularvolumen, sondern für das = fache hilt, Nachunserer 
Formel erhält man fiir 
  
  
  
| b G 
Atmosphärische Luft . . . |0:00387 |56:10—?cz 
Stickstoff . 07.0, x, S 232 |34 » 
Kohlensäure . .. - + à + 78 8 » 
Wasserstoff .- . . . . . 318 188 = 
  
Auch diese auf ganz andere Weise berechneten Werthe der Grösse der 
Molekeln stimmen der Grössenordnung nach mit unseren früheren Werthen 
überein. 
SEFAN stellt sich die Molekeln als Kugeln aus verdichtetem Aether vor und 
macht daraufhin folgenden Schluss auf den Brechungsexponenten der Gase?) 
»Das Licht pflanzt sich im leeren Raum mit einer grösseren Geschwindigkeit 
fort als in anderen Medien, z. B. in Gasen. Nach FmEsNEL liegt die Ursache 
davon darin, dass die mittlere Dichte des Aethers innerhalb der Kórper eine 
grössere ist als im leeren Raum. Wenn nun die Gasmolekeln Kugeln von 
solchem verdichteten Aether sind, so ist eine Beziehung zwischen den Brechungs- 
quotienten der Gase und den Gróssen ihrer Molekeln zu erwarten, dass Gase 
mit grósseren Molekeln das Licht stürker brechen als Gase mit kleineren.« 
Diese Folgerung entspricht vollstándig den Thatsachen. 
Nachdem aus der MaxwELL'schen Theorie des Lichtes hervorgeht, dass 
zwischen der Dielektricitätsconstanten X und dem Brechungsexponenten % eines 
Körpers die Beziehung 
K — n° 
besteht, und Crausius gezeigt hat?), dass 
also 
  
ist, wenn wir unter 7 jenen Bruchtheil des ganzen vom Dielektricum ein- 
genommenen Raums verstehen, der wirklich mit Materie erfüllt ist, so konnte 
1) Gasth., pag. 229. 
7) Wien. Ber. 65 (2), pag. 341. 1872. 
3) Die mechanische Behandlung der Elektric'tát, III. Abschnitt. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
     
  
  
  
  
 
	        
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