604 Die kinetische Theorie der Gase.
in unserer letzten Gleichung 2,s nichts anderes als der Zuwachs der Energie in
der fortschreitenden Bewegung der Molekeln sein, welchen die Masseneinheit
Flüssigkeit bei der Temperaturerhóhung von 1? erfáhrt, indem ja nach dem
Gesetz von der Erhaltung der Energie die Gesammtwárme, welche zur Tempe-
raturerhóhung der Flüssigkeit und zur Verdampfung verbraucht wird, constant
sein muss, bei welcher Temperatur die Verdampfung auch vorgenommen wird,
wenn nur die Anfangs- und Endtemperatur des Processes dieselbe bleibt.« Für
den bewussten Zuwachs an Energie der fortschreitenden Bewegung haben wir
2
aber auch (pag. 589) den Ausdruck = gefunden. Mithin muss
£g. o
2
sein, wobei wir allgemein 4 als mit der Temperatur veránderlich ansehen wollen,
während 49 der entsprechende Werth für die Temperatur des schmelzenden Eises
ist. Wir fanden weiter
zm 5j
t
2 Tw’
wir kônnen daher auch schreiben
x
— ue,
7
oder
bm.
[ ns
Nun ist nach dem früheren aber
b = Arr? Na
das Volumen der Masseneinheit-Flüssigkeit
1 4
me a X,
p 3
mithin
3
N = - ,
drip
% 3a
== = Ans Na =,
€ ro
und wir erhalten für den Durchmesser einer Molekei
6 — Ir LÍ Gans i
xp
Die Grösse 7 ist allerdings mit der Temperatur sehr veränderlich, jedoch
nicht in dem Grade, dass dadurch die Gróssenordnung von 6 eine andere werden
kónnte. Nach dieser Formel erhalten wir z. B. fiir Wasser bei 60° als Grosse
einer Wassermolekel rund
6 7010-9 c,
also in vollständiger Uebereinstimmung mit den früher erhaltenen Resultaten.
Für niedrige Temperaturen wird co jedoch beträchtlich grösser und fällt bei 0°
etwa fünf Mal so gross aus, woraus wir schliessen können, dass sich im flüssigen
Zustand die Molekeln mehr oder weniger associiren. Allerdifgs ist auch nicht
zu vergessen, dass unsere Formeln für die innere Reibung v, und für die Wärme-
leitung x einer Flüssigkeit ebenfalls nur als náherungsweise richtig anzusehen sind.
Kennt man einmal den Durchmesser s einer Molekel], so ist es natürlich
etwas Leichtes, die Zahl der Molekeln in der Volumeinheit zu berechnen. Die-
selbe 1st dann durch die Formel für die mittlere Weglünge